Diverses:Wort zum Sonntag/KW 50 2017

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Liebe Gemeinde,

es gibt Situationen, die gibt es eigentlich gar nicht.
Eine Woche wie diese zum Beispiel.
Wir verloren unseren Kapitän an seine Vorliebe für Konzerte und weitere Personen an etwas, das wohl Leben genannt wird oder an einen seltsamen Ort mit dem Namen Universität.
In solchen Wochen entstehen Autorenkombinationen wie diese hier, eine, die in den vergangenen Wochen für einige Kopf- und Bauchschmerzen gesorgt hat. Wobei, im Vergleich zu anderen anstehenden Kombinationen ist die hier noch relativ leicht verdaulich. Und da sind wir auch schon beim ersten Thema.

GroKo – nein, KoKo!

Die SPD (Symbolbild)

Die Regierungsbildung ist das Thema der letzten Wochen. Wie in der heutigen Zeit üblich, will sich niemand mehr festlegen. Eine Minderheitsregierung ist Merkel zu unsicher, Jamaika ist eigentlich gescheitert, aber vielleicht doch nicht, und dann wäre da noch die SPD. Letztere entdeckt gerade, dass sie ein launischer Teenie ist, der umgarnt werden will. Erstmal wird Interesse geleugnet, dann wird sich doch ein wenig geöffnet, um wenig später zu entscheiden, dass etwas Festes doch irgendwie nicht das Richtige ist. Am liebsten würde die SPD mit allen, aber auch mit keinem so richtig.

Weil "GroKo" für den Bürger aber nur nach jetzt noch dreieinhalb Jahren bräsigem Herumsitzen klingt, hat man sich für diese Art der Partnerschaft einen neuen Namen ausgedacht, der total anders klingt. Also ein bisschen zumindest: "KoKo", das steht für "Kooperations-Koalition". Wobei es einigen Politikern sicher gut tun würde, nochmal nachzuschlagen, was "Kooperation" eigentlich ist.

Nebenbei bemerkt die SPD auch noch, wo sie eigentlich grundsätzlich herkommt und möchte mehr linke Politik machen, während man bei den Grünen die eigenen Werte mit Füßen tritt. Denn die sind zu allem bereit, was ihnen Macht verschafft.
Kohleausstieg? Ach, da kann man nochmal verhandeln.
Erneuerbare Energien? Ach, Schnee von gestern.

Der FDP fällt derweil auf, dass der Rückzieher doch nicht die klügste Entscheidung war und vielleicht möchte man doch lieber schlecht regieren als gar nicht.

Ob wir wen vergessen haben? Nun, das Theater um die letzte Fraktion im Bundestag schenken wir uns einfach.


Good bye Niki

Feuerwehrmann in der Not oder nicht? Niki Lauda

Und nun brandheiße News aus Österreich:

Nachdem bereits der Mutterkonzern Air Berlin einen auf Germanwings-Copilot gemacht hat und das Unternehmen hat in den Berg krachen lassen, ist nun auch Tochterunternehmen Niki dran. Die einst vom Formel 1-Guru Niki Lauda gegründete Airline ist nach der gescheiterten Übernahme durch die Lufthansa insolvent. Der einstige Gründer Lauda war wiedermal Feuer und Flamme für die Idee, seine Airline zurückzukaufen, doch als er die Schuldensumme las, rutschte ihm doch glatt die Brille von den Ohren. In der Folge empörte er sich lieber über das Vorgehen der Lufthansa in irgendwelchen unwichtigen Talkshows.

Niki soll dann (Stand Jetzt) abgewickelt werden, alle Flüge sind erstmal gestrichen und schuld will daran keiner sein. Doch wie ist es dazu gekommen? Nun, eigentlich ist die Airline Teil der Insolvenzmasse der Air Berlin und genau aus dieser Masse wollte die Lufthansa nach Teilen der Air Berlin nun auch Niki übernehmen. Doch da kam die EU ins Spiel, die Wettbewerbshüter schoben dem ganzen Treiben mehr oder minder einen Riegel vor. Sie hätten stattdessen auch mit einem LKW in die Geschäftsstelle brettern und dort alles platt machen können, es wäre der selbe Effekt gewesen. Die Airline wird es bald nicht mehr geben und dann raten Sie doch mal, wer die dort entstehende Lücke füllen wird? Doch nicht etwa Eurowings, oder? Ganz sinnvolle Entscheidung der Wettbewerbshüter also...

Aber ist die Lufthansa jetzt das arme Opfer einer zu harten EU-Regulierung? Ganz so ist es nicht. Die Lufthansa wusste bereits von Anfang an, dass die EU diesem Vorhaben kritisch gegenübersteht, sie dachten aber anscheinend, wenn sie nur unauffällig genug sind, kommen sie am Türsteher EU noch irgendwie vorbei. Liebe Lufthansa, das hat schon mit 16 an der Disco nicht funktioniert.


(Beliebige reißerische Schlagzeile zum Nahost-Thema)

Die Situation im Überblick.

Letzte Woche hat Donald Trump Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt (wir berichteten). In der Folge nahm die ganze Sache eine überraschende Wendung, zumindest für jemanden, der so viel von geopolitischer Strategie versteht wie Donald Trump.

Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit OIC, welche zwar ähnlich vorgeht wie das IOC, aber nicht mit diesem zu verwechseln ist, hat sich zusammengesetzt und gemeinschaftlich beschlossen, Ost-Jerusalem als Hauptstadt Palästinas anzuerkennen. Für Menschen vom Format eines Trump kam das aus gleich zwei Gründen total überraschend:

Zunächst ist die OIC ein zerstrittener Haufen, in dem sich Saudi-Arabien, der Iran, die Türkei und Ägypten um die Vorherrschaft rangeln, sodass normalerweise nix sinnvolles bei rumkommt.

Und zweitens: wer würde denn auf die Idee kommen, dass nach der Anerkennung des von Christen, Juden und Muslimen als religiöse Stätte bezeichneten Jerusalem durch ein christliches Land im Sinne eines jüdischen Staates die Muslime sich benachteiligt fühlen würden?

Immerhin sind sich die Länder in der OIC zum Großteil einig: Israel ist der Teufel! Und Amerika ist Satan! Lediglich Ägypten hat keine klare Position, die sind immer noch mit sich selbst beschäftigt, während die Saudis eigentlich nichts gegen die Amis haben und die Türken sogar in der NATO sind. Bleibt also nur der Iran, aber die sind sich wenigstens sicher, dass sie beide so richtig hassen.

Verlierer des Ganzen ist der Frieden. In allen Belangen. Dass die Possen rund um den Streit in Jerusalem international spürbar sind, haben diese Woche sogar die Menschen bemerkt, die eigentlich nur friedlich das Chanukka-Fest feiern wollten. Vielerorts wurden die Feierlichkeiten abgesagt, da es Drohungen gegen die jüdischen Gemeinden gab. Jemand überrascht davon? Nein? Traurig, oder?

Neues von Deutschlands Großprojekten

Das, liebe Bahn, ist "Schnee". Er tritt mehr oder minder regelmäßig auf, es sei denn, Donald Trump macht so weiter wie bisher.

Wir haben diese Woche jetzt schon so viele Überraschungen gehabt, da muss zum Abschluss noch etwas total unüberraschendes folgen: Es gibt Neues von den Großprojekten Deutschlands!

Stuttgart 21 strebt unaufhaltsam auf sein Ziel zu, irgendwann tatsächlich 21 Milliarden zu kosten. Aktuell ist der Sprung von 6,5 auf 7,6 Milliarden geschafft. Es wird gehofft, bis zum Jahr 2047 die 21-Milliarden-Grenze zu erreichen, um sich anschließend gemeinschaftlich um die Kostenaufteilung prügeln zu können. Wenn es soweit ist, werden Sie hier davon lesen.

Nach zwanzig Jahren Planungs- und Bauzeit hat die Bahn ein anderes Großprojekt abgeschlossen, die Schnellfahrstrecke Erfurt-Nürnberg! Seit eineinhalb Wochen ist es daher möglich, in unter vier Stunden von München nach Berlin zu fahren. Sie lesen richtig, zu fahren, wohlgemerkt, und zwar mit der Bahn. Also theoretisch. Es ist ja trotzdem noch immer die Bahn. Und folgerichtig verlief die Jungfernfahrt mitsamt aller Würdenträger dann auch so, wie es zu erwarten war: Mit eineinhalb Stunden Verspätung.

Trotzdem: Die Bahn ist stolz wie Bolle, mit der neuen Prestige-Strecke – ob sie denn funktioniert oder nicht – ihr Image aufpoliert zu haben. Gut, manche polieren halt gern mit Schmirgelpapier.

Auch ansonsten ist bei der Bahn derzeit alles wie immer: Einige Züge sind ein paar Minuten zu spät gekommen, bei anderen dehnte sich die Verspätung in Richtung "unendlich". Also nichts Überraschendes. Grund dafür war auch, dass man mit dem alle Jahre wieder völlig überraschenden Ereignis von sogenanntem "Schnee" so überfordert war, dass ein Tempolimit angeordnet werden musste. Immerhin schont das die Umwelt, sagen die Grünen jedenfalls immer. Vielleicht könnte die Bahn ja versuchen, die Verspätungen entsprechend zu verkaufen? Den Versuch wäre es jedenfalls wert.

Und, zu guter Letzt, das größte deutsche Großprojekt, der Flughafen BER! Er hat jetzt einen neuen Eröffnungstermin: Oktober 2020. Vielleicht. Möglicherweise. Nachdem ursprünglich ja 2012 vorgesehen war. Zur Orientierung: Da war Borussia Dortmund noch Deutscher Meister. Aber sind wir ehrlich: Wirklich überraschend wäre diese Meldung nur, wenn der Termin auch tatsächlich eingehalten wird. Mal sehen. Sind ja noch knapp drei Jahre Zeit.


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