Diverses:Wort zum Sonntag/KW 3 2017

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Eure allerliebsten Fake News sind zurück mit einem weiteren verlogenen, humor-verseuchten Wochenrückblick direkt von der Gutmenschenfront. Also, liebe Sofa-Rassisten, Ignoranz-Lobbyisten und Erleuchtete: Zieht die Vorhänge zu, klebt Sticker über eure Webcams und schließt die Kinder wieder im Keller ein, denn es wird pädagogisch wertvoll.
Alles überstrahlendes Thema der Woche war selbstverständlich der offizielle Amtsantritt von Donald Trump. Kurze Google-Recherchen ergeben: Das kanadische Einbürgerungsverfahren dauert circa ein Jahr und Lee Harvey Oswald ist bereits seit 1963 tot. Verdammt. Doch wer gar nicht erst Erwartungen hat, kann auch nicht enttäuscht werden. Wer hofft, verliert. Lassen wir also etwas Wasser in die Badewanne und legen den Fön bereit, los geht der überaus positive Wochenrückblick.

Superreich vs. Superarm

Hoffnung für alle Rollkragenpulloverträger: Dieser Junge wird einmal der reichste Mensch der Welt sein.

Die Woche begann recht harmlos mit der Erkenntnis, dass die wohlhabendsten acht Männer der Welt so viel Reichtum besitzen, wie die ärmsten 50% der Welt. Zu ihnen zählen Leute wie Microsoft-Gründer Bill Gates oder Investorenlegende und All-you-can-eat-Erfinder Warren Buffett. Dass bei dieser Verteilung etwas falsch läuft ist offensichtlich. Doch so schockierend diese Statistik klingen mag, ist es zu einfach das Problem rein auf diese acht Männer zu projizieren und in gnadenloser Naivität zu fordern, dass man ihnen das Vermögen entziehen und es weiter an die Armen geben sollte. Die Matheaufgabe lautet nämlich nicht: „Bill hat 65.7 Milliarden Äpfel. Er isst sie alle über einen Zeitraum von 30 Jahren (~67 Äpfel pro Sekunde). Wenn Bill zu Beginn 66 Kilogramm wiegt, ein Apfel 52 kcal hat, und Bill nichts Anderes isst – wann platzt er?“. Sie lautet: „Bill hat 65.7 Milliarden Äpfel. Zusammen mit seinem Freund Warren, der 58.3 Milliarden Äpfel hat, beschließt er 99% seiner Äpfel noch zu Lebzeiten wegzugeben. Nebenbei investiert er in Bildung, Gesundheit, Gleichberechtigung und die Ärmsten der Armen und bekämpft Kinderlähmung – warum folgen nicht noch viel mehr Superreiche seinem Beispiel?“ Die Welt ist oft zu komplex für einfache Antworten, doch viele Menschen sind zu einfach für komplexe Antworten. Wobei man sich da nicht mal so sicher sein kann: Wer war zuerst da – Der Clickbait-Artikel, oder der Mensch der drauf klickt? Die Antwort wird dich verblüffen. Es ist wichtig, dass Institutionen und Organisationen, wie zum Beispiel Oxfam, die hinter dieser Studie stehen, kontinuierlich Aufmerksamkeit für Themen wie Armut oder Menschenrechte generieren. Dass dies am besten über prägnante Schlagzeilen und Skandal-Statistiken funktioniert ist klar, doch es tut der Gesamtentwicklung unrecht, die in den letzten Jahrzehnten als positiv anzusehen ist. Der Anteil der „Superarmen“ an der Weltbevölkerung nimmt kontinuierlich ab, die Einschulungsraten steigen, die Kinder- und Säuglingssterblichkeitsraten sinken, Zugang zu medizinischer Versorgung steigt. Den Superreichen also die Schuld in die Schuhe zu schieben und zu suggerieren, dass sie sich auf ihrem Vermögen ausruhen würden, ohne sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu sein, ist keine Lösung für ein weiterhin bestehendes Problem. Außerdem wissen wir alle, dass der einzige böse superreiche Superschurke Donald Trump ist. Nein, natürlich gibt es Superreiche, die verschwenderisch und egoistisch mit ihrem Reichtum umgehen, doch genauso gibt es positive Gegenentwürfe, die sich für die Welt einsetzen. Statt Wege zu finden diesen Leuten ihr Geld zu nehmen, sollten Wege gesucht werden, wie die Zusammenarbeit dieser Leute mit Staaten und Organisationen verstärkt werden kann und wie wir noch schneller und noch effektiver die Probleme der Welt gemeinsam in Angriff nehmen können. Es ist nur eine Vermutung, aber ich wage zu behaupten, dass Kinderlähmung noch existieren würde, wenn sich statt eines Bill Gates alleine korruptionsverseuchte afrikanische Staaten mit dem Thema auseinandergesetzt hätten. Die richtige Antwort auf die Matheaufgabe lautet übrigens: Nach circa 0,7 Sekunden.

Trump's Amtsantritt

Noch ist die Welt nicht untergegangen.

Besucherzahlen weit unter denen zu Obamas Amtsantritt (Lüge!), eine Grundschulrede (The Best!), und landesweite Proteste Hunderttausender, die sich um ihre Rechte fürchten, unter ihnen besonders viele Frauen (Grab 'em!) - Trumps Amtsantritt bot wenige Überraschungen. Was festgehalten werden kann: Der Präsident der Vereinigten Staaten bleibt sich treu. Die Wahrheit ist weiterhin nebensächlich, das weiß auch unser 1,90m großer, unfassbar gut aussehender, muskulöser Autor. Donald Trump bietet keine langfristigen Lösungen, sondern lediglich kurzfristige Statistikpolitur - seine wirtschaftliche Herangehensweise ist mit einer Diät zu vergleichen, bei der man sich als allererstes einen Arm abhacken soll, um sofort sechs Kilo abzunehmen. Das mag soweit erst mal funktionieren, langfristig liegt man jedoch schmerzerfüllt am Boden und verblutet. Doch Weitsicht kann wirklich keiner mehr von Donald Trump erwarten, der Mann ist beinahe kurzsichtiger als es die Demokraten in dem Moment waren, in dem sie Hillary Clinton über Bernie Sanders hoben.
Wenn man dieser Tage nachts durch die Straßen von Downtown Washington geht, hört man ein leises Schluchzen durch die Straßen ziehen, das stellenweise in ein Wimmern übergeht. Es ist das widerhallende vertonte Echo von Obamas Mimik zu Trumps Antrittsrede. Wie es sich anfühlen muss acht Jahre lang auf ein Ziel hingearbeitet zu haben und diese Arbeit in kurze Zeit zugrunde gehen zu sehen, wissen neben Obama wohl nur Hamburger Abiturienten, in deren Matheklausur Themen abgefragt wurden, die nicht zum Curriculum gehört - besten Dank! Inkompetenter als die Schulbehörde ist in Hamburg wohl nur die Führungsspitze beim HSV.
Wenn Trump sagt, dass er "im Krieg mit den Medien" ist, dann meint er eigentlich: "Ich bin im Krieg mit der Wahrheit.". Dass in der Politik erfunden und gelogen wird, um eigene Agenden durchzubringen, Lobbyisten zufriedenzustellen und die eigene Machtposition auszubreiten, ist nicht neu, doch wir bewegen uns in neuen Dimensionen. Wie kann es jemand fertigbringen, vor einer grünen Wand zu stehen, den Zuschauern voller Überzeugung zu sagen, dass die Wand schwarz sei und dafür dann auch noch Anhänger gewinnen? Die Pressefreiheit ist eine der wichtigsten Errungenschaften der westlichen Welt. Zensur ist verfassungswidrig - nicht nur in den USA, sondern auch in zig anderen Ländern der Welt. Die Presse darf nicht eingeschränkt werden. Doch genau damit droht Trump nun - er will die Medien zur Rechenschaft ziehen. Es braucht keinen Bachelorabschluss in Journalismus, um zu sehen, dass Qualitätsmedien mit dem Verlust dieser Qualität zu kämpfen haben, auch in Deutschland. Während die Druckausgabe der Zeit ab und zu noch tiefgehende Interviews und gut recherchierte Reportagen bietet, ist es der Onlineausgabe mittlerweile eine Eilmeldung wert, dass die letzte Mahlzeit von Ötzi Südtiroler Steinbock-Speck war oder die neuste Dschungelcamp-Entscheidung steht. Man unterwirft sich dem Kampf um Klicks und vernachlässigt dabei die Qualität der eigenen Berichtserstattung. Doch die Arbeit der Zeitungen ist enorm wichtig, wie brauchen sie als verlässliche Informationsquellen, als breitgefächertes Spektrum verschiedenster Ansichten zu diversen Themen - solange sie auf Fakten basieren. Diese Fakten dürfen von der Politik nicht angegriffen werden - auch nicht von lügenden Präsidenten und erfinderischen Pressesprechern.

Highlight der Woche

Pünktlich zur Legalisierung medizinischen Marihuanas in Deutschland hat sich unser Autor einen ganz ungünstigen grünen Star im Auge zugezogen, der leider nicht anders zu behandeln ist, als mit der grünen Wunderpflanze. Also direkt erst mal einen Joint rollen und nachher zur Apotheke um Nachschub zu holen!
Langfristig wird diese Entwicklung wohl in einer flächendeckenden, allgemeinen Legalisierung resultieren. Das kann man gut und schlecht finden und natürlich lassen sich Gründe gegen eine Legalisierung ausmachen. Gleiches gilt jedoch auch für Kaffee (Suchtpotential), Apfelringe (zu viel Zucker) oder Avocados (der Kern lässt sich so schlecht kauen). Doch gerade im medizinischen Bereich kann Marihuana schmerzlindernd wirken und ein wahrer Segen für die Patienten sein. Doch es gibt auch eine Schattenseite. Um es frei nach Southpark zu halten: Cannabis wird dich nicht umbringen, Cannabis finanziert auch weder den Terrorismus noch die Kirche, aber es sorgt dafür, dass du Langeweile okay findest. Es macht dich langweilig und du findest das gut so.
Wie mit allen weichen Drogen sollte man es daher im verträglichen Rahmen halten, wenn man denn konsumieren möchte. Ich wollte es ja gerne mal versuchen, doch der Joint ist beim Schreiben einfach runtergebrannt, von den 4-5 mal die ich noch dran gezogen habe, spüre ich doch nichts. Und ein zweites Mal zur Apotheke an einem Tag? Kein Bock, ey, das Sofa ist gerade so gemütlich hahaha.


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