Diverses:Wort zum Sonntag/KW 31 2017

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Mottobild der Woche

Wenn das so weitergeht, haben die Ernennungen von Mitarbeitern des Weißen Hauses eine kürzere Halbwertszeit als unsere Wörter zum Sonntag. Dann also los!

Ciao, Scaramucci

Situation im Weißen Haus

Eigentlich sollten wir mal eine Zeitleiste anlegen, was Trump seit seiner Wahl als Präsident im November 2016 so alles verbockt hat. Es wäre ein heißer Anwärter auf den längsten Artikel der Stupidedia - und seine Amtszeit begann vor gerade mal einem knappen halben Jahr. Der nächste Husarenritt ist die Ernennung von Anthony Scaramucci am 21. Juli 2017. Kennen Sie nicht? Müssen Sie auch nicht. Nachdem er behauptete, dass Steve Bannon, Chefstratege im Weißen Haus, "seinen eigenen Schwanz lutschen" kann, ist er vor seiner eigentlichen Ernennung gleich wieder gefeuert worden. Sehr schade. Dabei hat er sich doch all die Mühe gegeben, seinen Job gewissenhaft zu erfüllen: Er hat alte Tweets, in denen er Trump kritisierte, einfach gelöscht, damit er seine Arbeit unbelastet antreten kann. Hat im letzten Endes aber wohl doch nichts gebracht, denn neue Sachen auf Kameras von Reportern konnte er leider nicht löschen.
Vorangetrieben hatte die Kündigung von Scaramucci der Stabschef des Weißen Hauses, John Francis Kelly. Kelly wurde am 31. Juli 2017 zu eben diesem ernannt, weil Reince Priebus keinen Bock hatte, mit Scaramucci zusammenzuarbeiten. Ebenso wenig Bock hatte Sean Spicer, weshalb dieser als Sprecher des Weißen Hauses am Tag der Ernennung von Scaramucci, am 21. Juli 2017, zurücktrat und durch Sarah Huckabee Sanders (fühlt nicht den Bern) ersetzt wurde. Nun ist Scaramucci, der der Grund für diese Rotationen war, aber wieder weg...ausgerechnet am Tag der Ernennung von Kelly. Welch ein Zufall!
Falls Sie jetzt auch so verwirrt sind wie der Autor und sich wie in einem Mexican standoff fühlen - seien Sie beruhigt, Sie sind vermutlich nicht der Einzige. Vermutlich hat Donald Trump derweil auch schon die Senderechte für eine Sitcom im Weißen Haus an FOX verscherbelt und macht damit sein Geld.
Bei den Börsen ist eine Ernennung von Donald Trump, ja schon die bloße Nominierung zur Ernennung ungefähr so viel wert wie das ausgesprochene Vertrauen von Angela Merkel.
Kurz danach kündigte Scaramucci eine Pressekonferenz an, bei der er "auspacken" wollte. Worüber er auspacken wollte, konnte oder mochte er jedoch nicht vorab berichten. Rund 24 Stunden vorher sagte er den Pressetermin aber stilecht bei Twitter ab, weil er sich um seine Familie kümmern müsse. Entweder war allein schon die Ankündigung der Pressekonferenz ein Offenbarungseid, da Scaramucci anscheinend schon in zehn Tagen die komplette zusammengeschrumpfte Administration des Weißen Hauses wie aus dem Effeff kannte, oder aber er hat gemerkt, dass er im Weißen Haus selbst nicht einmal seine Koffer auspacken konnte. So oder so, die Ankündigung, er müsse sich um seine Familie kümmern, ist vielleicht auch nur dahergeschoben. Weil Scaramucci den Job bei Trump angenommen hat, hat sich seine Frau von ihm scheiden lassen. Sie mag Trump nicht.

Vollkommen unauffällig

Manchmal werden die Kameras, die einen überwachen, noch von speziell ausgebildeten Personen gehalten.

Falls Sie an Paranoia leiden und den Bahnhof Berlin Südkreuz öfters mal benutzen, bleiben Sie lieber zu Hause. Die Bundespolizei testet gerade ihr neues Hightechgerät namens... (Blätter raschel) ...Videoüberwachung. Dieses mal allerdings mit Gesichtserkennung, damit die Computer genau wissen, wann wer wie oft durch den Bahnhof latscht, von wo kommt, wohin geht und was genau macht. Zusammen mit dem neuen Pass- und Personalausweisgesetz dürfte die Polizei auf die biometrischen Bilder eines jeden zugreifen und damit ganz genau identifizieren. Gut, es sei denn, man trägt eine Maske (dann rückt die Polizei gleich mit Wasserwerfern an) oder man ist rechts (dann darf auch gerne ein Rechtsrockkonzert gefeiert werden).
Der deutsche Anwaltsverein sagt, dass sich Bürger damit permanent überwacht fühlen und sich dabei besonders unauffällig verhalten möchten, weil sie glauben, irgendwas Illegales zu machen und dafür in den Knast zu kommen. Das sind dann im Übrigen dieselben, die "Aber ich habe doch nichts zu verbergen!" schreien. Alternativ könnten sich auch alle besonders verdächtig verhalten, indem sie Schlangenlinien laufen, mal hier gucken, mal da gucken und mit einem BigMac aus einer Burger King-Filiale rausgehen.
Die Polizei und die Geheimdienste versuchen dadurch, nicht nur das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu erhöhen, sondern auch, Selbstmordterroristen vor Anschlägen abzuschrecken. Denn logischerweise fürchten sie nichts mehr als die harte, durchgreifende Hand eines Law-And-Order-Innenministers Thomas de Maizière, der vermutlich noch die zerfetzte Leiche eines Islamisten gerne in Ketten bei Wasser und Brot weggesperrt sehen möchte. Nach dem Tod noch im Gefängnis sein, das möchte kein Gläubiger. Und das haben wir uns nicht ausgedacht: Die Bundespolizei hat genau dieses Argument verwendet. Also, der Abschreckungseffekt für Terroristen.
Allerdings wird nicht jeder in einer halbjährigen Testphase überwacht: 275 Personen konnten sich vorher melden, mussten ein schönes, biometrisches Foto anfertigen lassen und diese werden dann von den Kameras identifiziert, um zu gucken, ob der ganze Spaß auch sein Geld wert ist. Apropos Geld: Die 275 Testpersonen bekommen für ihre Bereitschaft kein Geld. Nur einen 25€-Amazon-Gutschein. Und wer sich am häufigsten überwachen lässt, bekommt Sonderpreise. Zum Beispiel eine Apple Watch. Damit man sich auch am Handgelenk überwachen lassen kann.
Bei solchen Nachrichten sollten wir einfach einen Link zum Newsartikel unkommentiert hinterlassen, da brauchen wir uns eigentlich nichts mehr ausdenken.

Paris, j'arrive

Ein echtes Neymarbild war uns zu teuer, daher hier ein Bild von einem Nachwuchstalent.

Bis zum 31. August 2017 kann das Transferkarussel noch rotieren, dann müssen alle ihre Karten auf den Tisch legen, den ein schlauer Handwerker draufgebohrt hat und der Fahrtwind fegt wieder alles weg, denn der Pokal hat seine eigenen Regeln. Am Ende wird Bayern Meister, obwohl sie fast alle Testspiele verloren haben.
Falls nur Bahnhof verstanden wurde, sind Sie vermutlich kein Fußballfan. Diese Woche dürften aber selbst die härtesten Fußballlaien auf folgende Nachricht gestoßen sein: Neymar wechselt zu Paris Saint-Germain. Während sich der übliche Facebook-Gänger, der sonst nur in seiner AfD-Blase verweilt und vermutlich sogar noch Bussitzbezüge mit Burkas verwechselt, sich freut, dass Neymar nach Germanien kommt, dann aber realisiert, dass er einem biodeutschen Fußballspieler den Arbeitsplatz wegnimmt, Neymar wieder hasst, dann doch lieber die deutsche Nationalmannschaft bejubelt, die dann aber hasst, weil er feststellt, dass ziemlich viele dort einen Migrationshintergrund haben, und nun einfach den kompletten Sport hasst, schütteln andere den Kopf, warum jemand 222 Millionen Euro auf dem legalen Markt für Menschenhandel ausgibt.
Ja, 222 Millionen. Was man damit so alles machen könnte. Eine Yacht kaufen. Ein Elektroauto kaufen. Okay, für Griechenland wird das vermutlich nicht reichen, aber es wäre dort schon mal ein Anfang. 222 Millionen könnten aber auch in eine neue Butze investiert werden. Bei den Eltern zu leben ist doch schon seit jeher out, also Arsch hoch und raus da! Oder man kauft Paris Saint-Germain Neymar ab. Wenn man dann noch das nötige Kleingeld für sein Gehalt hat, hat man dann einen Topfußballer als Butler. Damit kann man zumindest mal bei seinem Partner angeben.

"Boah, det is' ja Neymar!"
"Ja, der schießt mir jetzt mein Porzellan in den Geschirrspüler."
"Geht dat nich' kaputt?"
"Doch klar, aber wenn ich das mache, sind die Scherben sonstwo. Bei Neymar sammelt sich das alles an einer Stelle, weil der ja immer trifft."

Der Gag war flach, aber gemessen an beteiligten Personen wohl der teuerste, der je auf der Stupidedia geschrieben wurde.

Grüne, Christdemokraten...ist doch alles dasselbe!

Grüne (Bild veraltet. Definitiv veraltet).

In fünf Monaten findet die nächste Landtagswahl statt: Im Januar 2018 wird in Niedersachsen die nächste Regionalvertretung gewählt und dann wird endlich wieder ein neues Schulsystem installiert. Ist auch nur ungefähr vier Jahre her seit dem letzten Mal. Es sei denn, der amtierende Ministerpräsident Stephan Weil verliert seine Ein-Stimmen-Mehrheit im derzeitigen Landtag, weil jemand von den Grünen aus der Fraktion austritt. Aber das würde sicherlich niemand machen, pffh, völlig abwegig.
Oder aber man heißt Elke Twesten, ist pissed, dass man von der eigenen grünen Parteibasis nicht zur nächsten Landtagswahl aufgestellt wird und geht zur Partei mit der größten Schnittmenge, um dort in Zukunft die Politik zu vertreten, die man halt so vertritt. Das war... (Blätter raschel) ...ah, bei der CDU. Bei der CDU gibt es die größten Schnittmenge. Also, mit Dieselfahrzeugen durch die Gegend fahren, sich im Emsland höhere CDU-Werte versprechen als die CSU es im tiefsten Bayern je könnte und für allem ein Mandat. Für was, wollte sie noch nicht sagen, aber Europaparlament, Bundestag, Landtag, pffh, alles derselbe Scheiß, Hauptsache irgendwo sitzen und die CDU vertreten, weil die Grünen so arschig waren und ihr kein Mandat geben wollten. Tja. Da fühlt man sich ja fast an House of Cards erinnert, so intrigenmäßig. Oder wie bei Mitten im Leben, wo alle wegen Nichtigkeiten ausflippen und einen Riesenterz machen. Suchen Sie es sich aus.
Und nun steht Niedersachsen Kopf. Ministerpräsident Weil möchte Neuwahlen haben, die Hürden sind nicht allzu hoch: Nach einem konstruktiven Misstrauensvotum könnte eine einfache Mehrheit diese beschließen - das wäre aber frühestens erst in ein paar Wochen möglich, wenn der Landtag das nächste Mal tagt. Vielleicht ist am 24. September dann ja ein Superwahltag möglich, Bund und Niedersachsen. Oder aber es ist zu kurzfristig. Mal gucken. Oh, und das Popcorn nicht vergessen.


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