Diverses:Staatsschutz sucht Hitler-Tassen

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Eine Nachricht schockierte im Frühjahr 2014 die Republik: Ein Bielefelder Möbelhaus hatte ungeniert Tassen mit dem Konterfei des Diktators vertrieben. Eine wahrhaft schockierende Nachricht, denn dachte man bisher nicht immer, Bielefeld wäre eine Fiktion? Nun also stand man vor einem realen Porzellanscherbenhaufen, denn die Tassen mussten nach der Aufdeckung zerstört werden. Doch warum war es überhaupt so weit gekommen? Der Staatsschutz setzte sich ein und kontaktierte, mit Unterstüzung des Auswärtigen Amtes, den chinesischen Zulieferer und Produzenten der Tassen.

Ein Gespräch in angespannter Atmosphäre. Ort: China

Das Gespräch wurde von mehreren Dolmetschern simultan übersetzt. Die Dolmetscher werden aus dramaturgischen Gründen im Folgenden nicht erwähnt, denn der Stoff soll später mal am Berliner Staatstheater aufgeführt werden.
Deutscher Konsul: Verehrter chinesischer Staatsrepäsentant, gestatten Sie zun...
Chinesischer Staatsrerpäsentant: ... Staatsrepräsentant und Führer der chinesischen Staatspartei, Sektion Süd-Süd-West!
Staatsschutzmann: Führer! Da haben wir es ja!!!
Deutscher Konsul: Herr Staatsschutzmann, ich bitte Sie. Wir haben vereinbart, dass ich die Verhandlungen führe!
(Staatsschutzmann schmollt)
Anderer Chinese: Was ist denn nun? Ich habe es eilig!
Chinesischer Staatsrepräsentant (guckt böse zum anderen Chinesen): Genosse Hop Sing, durch Ihre Dummheit hocke ich seit fast einer Stunde in diesem Besprechungsraum, anstatt mir in einem Badehaus von zarter Hand die Weisheiten des Konfuzius in den Rücken massieren zu lassen. Das macht mich sehr traurig. Und Sie wissen, wie wenig Trauer und Exportkonzessionen zueinander passen!
Anderer Chinese (Wirft sich auf den Fußoden, Gesicht nach unten.): Verzeihung, Herr Führer der chinesischen Staatspartei...
Staatsschutzmann (leise zum Konsul): Schon wieder! Sind das alles Nazis hier? Wehret den Anfängen!
Deutscher Konsul (leise zurück): Ich muss doch sehr bitten. Seit wann können Sie denn auf dem rechten Auge wieder sehen? Deutscher Konsul (zum chinesischen Staatsrepräsentanden gewandt): Herr Repräsentant und Führer, vielen Dank für Ihre Bereitschaft und Ihre Mühen, dieses Treffen herbeigeführt zu haben. Ganz sicher wird die Regierung der Bundesrepublik Deutschland die weise Handlungsmaxime Ihrer Regierung zu schätzen wissen und...
Chinesischer Staatsrepräsentant: ... und Sie werden Ai Weiwei, dieses zersetzende Subjekt, nicht mehr in Ihr Land einladen!
Deutscher Konsul: Selbstverständlich, mein... äh... Herr Führer. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat diesen Namen bereits vergessen lassen.
Chinesischer Staatsrepräsentant: In der ganzen EU?
Deutscher Konsul (leise stotternd): Äh... nein.. aber in der ganzen Regierung der Bundesrepublik und in allen Ministerien.
Chinesischer Staatsrepräsentant: Auch gut. Nun, stellen Sie Ihre Fragen, ich habe es auch eilig.
Staatsschutzmann: Herr Hop Sing, wie sind sie an die Vorlage des Despoten gekommen?
Deutscher Konsul (schleimerisch zum anderen Chinesen): Was Herr Dingens wissen möchte: Auf besagter Tasse war ein Porträt des Adolf Hitler abgedruckt, wie ist es dazu gekommen?
Anderer Chinese: An einer Stelle war ein weißer Fleck im Porzellan und da passte ein Porträt in Halbtransparenz ganz vorzüglich hin.
Deutscher Konsul: Aber doch nicht von diesem Despoten!
Anderer Chinese: Wir haben etwas gesucht, was wir ohne Copyright-Verletzung verwenden konnten. Da kamen die Briefmarken ihrer ehemaligen Staatsmänner gerade recht. Und der da sah am besten aus!
Staatsschutzmann (sehr laut): Staatsmänner!?! Ich muss doch sehr bitten. Ich verbitte mir das sogar! Hitler war alles, aber kein Staatsmann. Er war ein armseliger Gefreiter und Postkartenmaler! Ja, ein Postkartenmaler. Schreiben Sie sich das hinter die Ohren!
Deutscher Konsul (tut wichtig und getragen): Ich bitte meinem Kollegen diesen emotionalen Ausbruch nachzusehen. Aber bitte... und diese Bitte richte ich nicht nur an Sie, Herr Sing, sondern auch an die chinesische Staatsführung: Sprechen Sie bitte im Zusammenhang mit Adolf Hitler nicht mehr von einem Staatsmann. Dann werden wir den Lapsus mit der Tasse als Lapsus abtun.. äh... als Versehen verbuchen.
Chinesischer Repräsentant (guckt leicht verwirrt zum anderen Chinesen, der aber auch die Stirn runzelt): Also, Adolf Hitler war nicht Ihr Reichskanzler?
Deutscher Konsul: Äh, Ja... Nein! Er war... äh... (guckt hilfesuchend zum Staatschutzmann)... Maler.
Anderer Chinese: Wie Rembrandt?
Deutscher Konsul (stottert): Rembrandt war Holländer!
Staatsschutzmann (ergänzt): Rembrand war was ganz anderes. Hitler hat sich nur für Postkarten geeignet!
Anderer Chinese: Für Postkarten?! Wie Sie wünschen!

Das Corpus Delicti!

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