Diverses:Interview mit einem türkischen Reporter (2016)

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Es ist mal wieder so weit! Es wurde Geschichte geschrieben, indem Geschichte ignoriert wurde.
Nachdem im Juli 2016 aus heiterem Himmel ein Putschversuch die glorreiche Herrschaft des türkischen Großwesirs auf Lebenszeit Recep Al-Erdogan zu destabilisieren drohte, legte dieser seine aus Ziegenwolle gefertigten Samthandschuhe (made in Pakistan) endgültig ab.
Der Großwesir lies allerdings auch milde walten und kündigte immerhin an, dass er die Todesstrafe wieder einzuführen gedenke, und ersparte es somit einem türkischen Ali Snowaden, alles aufdecken und ins Exil flüchten zu müssen. Doch wie wurde nun Geschichte geschrieben? "Putschversuche gegen Erdogan finden doch immer traditionell Dienstags und Donnerstags Abend statt", mag sich manch aufgeweckter Leser denken. Richtig! Doch dieser ist anscheinend etwas aus dem Ruder gelaufen. Da Erdogans dritte Ehefrau, eine schneeweiße Angoraziege namens "Ayse", ist durch die Hand (Oder durch etwas anderes... ) eines brutalen Soldaten aus Pakistan in das Reich Allahs geschickt worden. Da "nicht autorisierte Haremsverkleinerung" dem gesetzlichen Rahmen der geregelten Putschversuche widerspricht, rasierte sich Erdogan seinen Bart nach Mode Charlie Chaplins und entließ etwa 35% seines Militärs, ehe er Russland den Krieg erklärte.
Mit frisch ausgerufener Allmacht, und um den Schein der Demokratie zu wahren, klagte sich Großwesir Recep Erdogan sogar selbst an. Das Gericht beschloss, dem Großwesir den Friedensnobelpreis zu verleihen und Erdogans Sanktionen während der Kaffee,- und Shishapause weiter zu besprechen. ""Leider waren alle Richter nach der Pause nicht mehr aufzufinden. Sie haben sich anscheinend der Feldarbeit zugewandt und kultivieren nun Wanderdünen." lautet Erdogans Zusammenfassung der weiteren Ereignisse.

Doch in der Europäischen Union wurden einige Stimmen laut, die fragten, ob die aus Ankara stammenden Informationen auch wirklich glaubwürdig seien. Großwesir Erdogan konterte mit dem Mittelfinger Richtung Deutschland und Österreich. Da in Deutschland einige Pro,- und Contra-Erdogan-Demonstrationen verboten wurden, sowie einige nicht-integrierte Erdoganverehrer in Wien ihre handgezeichneten Türkeiflaggen von den Hausfassaden entfernen mussten, nahm der Großwesir an, dass es in den beiden Ländern Zensur aufs schlimmste gäbe, von Meinungsfreiheit ganz zu schweigen. ""Wir gewähren den tapferen Deutschen und Österreichern gerne Asyl, die aus diesen extremen Regimen flüchten müssen." – lautet das großzügige Angebot. "Bei uns herrscht Meinungsfreiheit. Solange mir die Meinung gefällt, darf sie jeder vertreten." Doch nicht alle Zweifel waren mit dieser Aussage beseitigt. Der Rat der Diktatoren (der Stupidedia) bestimmte einen Freiwilligen, der sich heldenhaft auf die Jagd nach Informationen machen würde. Die Nachricht, dass er sich freiwillig gemeldet hatte, wurde dem heldenhaften Deadpool überbracht. Todesmutig reiste er in die Türkei und arrangierte ein Interview mit einem inhaftierten türkischen Journalisten, um zu bestätigen, oder zu widerlegen, dass in der Türkei Meinungsfreiheit herrsche.
Die "Hailanstald"

Der detaillierte Bericht wird hier in Prosaform wiedergegeben:

Deadpool betrat, in Begleitung von Erdogan höchst selbst, das bedrückende, mit verriegelten Fenstern versehenen Gebäude. Der auf türkisch geschriebene Name "Cezaevi", Kerker auf Deutsch, wurde hastig mit weißer Farbe überpinselt und hieß nun "Hailanstald". Deadpool versuchte, die schier erbarmtes Hitze zu verkraften. Unter seiner Maske war es ganz schön heiß. (Die Notizen waren eigentlich ein Gekrakel aus Wörtern wie "Scheiß Maske. Heiß. Chimichanga.", aber die Interpretation sollte zutreffen.). Während der Rundführung zeigte Erdogan überraschend freundlich, wie die Inhaftierten Patienten ihre tägliche Massage bekamen. >>"Sie genießen das so sehr. Hören Sie sie vor Freude quietschen, Mr. Deadpool?"<<. >>"Das hört sich an, als würde man mit einer Dachlatte in einem Schweinestall wüten. Glauben sie mir, das habe ich alles schon gehört."<< Erdogan lächelte irritiert und winkte seinem Bodyguard zu, der Deadpool von hinten einen Freundschaftsdraht um den Hals legen wollte. Nach einigen Minuten durch schier endlose, aus Sandstein gefertigte Korridore, erreichte die Gruppe eine kleine Hütte. >>"Darf ich Ihre Aufmerksamkeit auf diese technische Meisterleistung richten? Es ist das beste Sicherheitssystem, das in der Türkei jemals entworfen wurde. Könnten Sie das in Ihrem Bericht erwähnen? Nicht, dass die EU-Kommission denkt, wir würden technisch hinter ihr anstehen."<< Erdogan wandte sich ab und rief schnell etwas auf Türkisch. Deadpool war sich ziemlich sicher, dass er "Ich bin's. Wirklich. Mach auf. Chariot, Chariot" verstanden hatte. Es stimmte so ziemlich mit dem überein, was seine beiden Stimmen im Kopf gehört hatten. Die Sperrholztür knarrte mitleidserregend, ächzte in den Angeln und brach dan komplett aus dem Rahmen heraus. Erdogan hüstelte, zeigte auf knienden und weinenden Türken, der sich eine "Entspannungsmassage" verdient hatte. Der Bodyguard wuchtete die Tür wieder in den Rahmen und bemühte sich, das durch allerlei Ritzen hereinfallende vom Journalisten abzuhalten. Besagter Journalist kniete in besagtem abgedunkelten Seitenraum der "Hailanstald", auf etwas, das in Deadpools fachkundigen Augen entfernt an eine Teppichbombe erinnerte. Der Journalist hatte ein Tuch um die Augen gebunden. >>"Er hat so sensible Augen, wissen Sie? Das kommt von den der ganzen Zeit vor meiner Hightech-Schreibmaschine. Die hat mir mein Vater vererbt und ist selbstverständlich moderner als alles, was dieser dämliche Güllen jemals zu nutzen vermag. Könnten Sie das vielleicht auch erwähnen?"<<. Erdogan wurde von einem unterdrückten, arabischen Fluch abgelenkt. >>Darf ich Ihnen vielleicht die wunderbaren, erotischen Wandbildnisse zeigen?"<< fragte der Großwesir und zeigte auf die Wand, durch welche die Gruppe eingetreten war. Deadpool erblickte das anhimmelnde Panorama einiger unanständiger Schmierereien. Die löchrige Wand war drapiert mit Bildnisse von Ziegen und Kleinvieh, von Herzchen umringt, und ein paar Badezimmerkalenden der neuesten Burkamode waren auch zu finden. Ganz versunken in die Betrachtung, genoß Deadpool einen Augenblick die Bud-Spencer-Geräusche, die im Hintergrund zu vernehmen waren. >>"Der Journalist spricht nun mit Ihnen"<<. Deadpool zog flugs einen Notizblock aus seinem Duden, murmelte >>"Mit wem den sonst?"<< und blickte in das leicht verbeulte Gesicht des Pressefritzen. Erdogan, der im Hintergrund eine Pistole scherzhaft auf den Kopf des Reporters richtete, vergaß ganz, dabei zu grinsen, so amüsiert war er von seinem Schabernack. >>"Also, erzähle doch mal dem Herrn Deadpool, wie frei deine Meinung hier bei uns ist."<<.
Schluchzendes nicken. >>"I.. Isse ganz frei. Ehrlich. Mir dürfen schreiben, worüber mir wollen. Die gnädige Präsident würde uns niemals schaden. Besonders nicht misshandeln oder uns Steine abbauen lassen. Nie, nie, nie, iss so!"<<. >>"Brav. Also, Mr. Deadpool? Sie sehen, alles ist in bester Ordnung. EU-Eintritt am besten schon gestern und nicht Morgen, nicht wahr?"<< *strahlendes lächeln* *röchelndes Husten vom Fußboden her* – *Geräusch eines Fußtritts* – *fröhliches Quietschen* >>"Wenn Sie einen Moment warten mögen. Ich genehmige mir eine Kaffeepause und besuche die Häft.. Ich meine, die Patienten. Sie haben gerade "Pokemon Go" und die "I luv Erdogan"-App entdeckt, und sind ganz fasziniert.". Mit diesen Worten verließ der Präsident den Raum, gefolgt von seinem Leibwächter der, nach einem kurzen Grinsen, die Tür schloss.

Deadpool entschied, nach etwa anderthalb Stunden wartens, uns die Nachrichten zukommen zu lassen. Seitdem warten wir darauf, dass er zu uns zurück kehrt. Präsident Erdogan teilte uns mit, dass Deadpool ihn gebeten habe, uns hin und wieder süße Ziegenbilder zu schicken und uns mitzuteilen, dass sein Flug etwa drei Monate verspätung hat. Folglich können wir alle beruhigt um das Schicksal unseres tapferen Helden sein.
Die überraschende Auflösung? In der Türkei herrscht tatsächlich Meinung,- und Pressefreiheit. Wir Österreicher und Deutschen (uns sonstige unwichtige Nebendarsteller, die ebenso glauben, sie lebten in einer Demokratie wie in der Türkei) können uns wirklich ein Beispiel daran nehmen. – Die Red.


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