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Diverses:Hart aber fair: Hat Afghanistan noch Sinn?

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Frank Plasberg: Willkommen zu einer neuen Sendung von Hart aber fair! Ich begrüße Sie ganz herzlich − schön, dass Sie eingeschaltet haben. Unser Thema heute: Hat Afghanistan noch Sinn? Sollte man mit dem Land am Hindukusch noch weitermachen oder ist es endlich Zeit für einen Neustart? Unsere Gäste heute: Udo Voigt, Parteivorsitzender der NPD − Silvana Koch-Mehrin, blondes Tittenluder...äh...und Europaabgeordnete der FDP − Marcel Reich-Ranicki, Literaturpapst − und Kristina Köhler...oder Schröder oder so, jedenfalls ist Sie Familienministerin und in der CDU. Wenn Sie sich einmal kurz vorstellen möchten...?

Udo Voigt: [springt auf und vollführt den Hitlergruß] Heil Hitler! Ich, Udo Voigt, wünsche allen Deutschinnen und Deutschen einen guten Abend und allen Ausländern die Pest an den Hals!

Silvana Koch-Mehrin: [fächelt sich Luft zu] Oh, geht es schon los? Ich bin ja so aufgeregt...Hallöchen allerseits! Ich bin die Siv...äh...Silvana. [überlegt] Ja genau, das stimmt.

Marcel Reich-Ranicki: Guten Abend, meine Damen und Herrren. Ich denke, dass ich mich Ihnen nicht vorrrzustellen brrrauche, da ich Ihnen aus Funk und Ferrrnsehen hinlänglich bekannt sein dürrrfte.

Kristina Schröder: Hallihallo, ihr Lieben! Ich bin eure Familienministerin, aber ihr dürft mich Krista nennen! [kichert]

Frank Plasberg: Nun zu unserem heutigen Thema. Sollte Afghanistan noch bestehen bleiben? Oder wäre es nicht endlich an der Zeit, Tabula rasa zu machen und einen radikalen Neuanfang zu starten? Und wenn ja, wie könnte der politisch aussehen? Dazu möchte ich erst einmal...

Silvana Koch-Mehrin: [Mund weit offen] Afghanistan? Was ist das?

Kristina Schröder: [mit erhobenem Zeigefinger] Das ist das Land, wo die bösen Terroristen herkommen.

Udo Voigt: Böse Terroristen? Also die linksgrün-jüdische Weltverschwörung? Oder gar die Antifa? Übrigens gehen 99,4% aller Gewalttaten in Deutschland auf linke Randalierer...

Marcel Reich-Ranicki: Aprrropos Linke. Warrrum wurde eigentlich kein Verrrtrrreterrr derrr linken Parrrteien eingeladen?

Frank Plasberg: Sie werden das sicherlich verstehen, dass wir hier radikalen Splitterparteien wie der SPD keine Plattform bieten wollen.

Silvana Koch-Mehrin: SPD? Das sind doch die Bösen, oder?

Kristina Schröder: [zweifelnd] Ich dachte immer, die hießen Taliban...

Frank Plasberg: Ich denke, es wird Zeit für einen kleinen Einspieler über die möglichen Optionen für Afghanistans Zukunft...

Udo Voigt: Das ist doch völlig überflüssig! Es ist sonnenklar, was mit diesem Land passieren muss: Das Deutsche Rei...Deutschland muss dort endlich die alleinige Macht übernehmen und diesen Untermenschen zeigen, was die Herrenrasse so drauf hat! Afghanistan muss zum ersten Mosaikstein in einem deutschen Weltreich werden!

Frank Plasberg: Das werden die Afghanen aber anders sehen.

Silvana Koch-Mehrin: [völlig verwirrt] Afghanen? Was ist das denn nun wieder? Hat das nicht irgendwas mit Drogen zu tun?

Udo Voigt: Die Afghanen? Die werden vergast. Fertig.

Kristina Schröder: Die alle zu vergasen, also das stelle ich mir organisatorisch schon sehr aufwändig vor. Ich glaube nicht, dass der deutsche Staat dafür Geld hat.

Udo Voigt: Wieso? In Afghanistan gibt es viele Bodenschätze. Damit kriegt man das locker wieder raus. Da reicht das Gas locker noch für ein paar Millionen Chinesen obendrauf.

Silvana Koch-Mehrin: Wo ist denn jetzt eigentlich dieses Afghanistan? Das klingt so ähnlich wie Albanien...

Kristina Schröder: [überlegt, dann begeistert über ihren Einfall] Also, ich halte eine Vergasung für ethisch sehr bedenklich. Das können Sie nicht so einfach machen.

Udo Voigt: Ach wissen Sie, ethisch ist doch das gleiche wie ethnisch. Und eine ethnische Säuberung...

Marcel Reich-Ranicki: [schreckt hoch] Entschuldigung, ich bin kurrrz eingenickt. Habe ich etwas verrrpasst?

Kristina Schröder: Wenn man mal ökonomisch denkt, wäre ich dafür, Afghanistan mit Pakistan zusammenzulegen. Da hätte man alle Terroristen in einem Land und wüsste gleich, wo man dran wäre.

Silvana Koch-Mehrin: Pakistan? Das klingt ja fast wie dieses Afghanistan! Hihihi, wie lustig! [kichert]

Frank Plasberg: Nun, vielleicht können wir jetzt den Einspieler...

Marcel Reich-Ranicki: Einspielerrr! Wenn ich das schon hörrre! Furrrchtbarrr! Grrrauenhaft! Wieso muss es im Ferrrnsehen immerrr nurrr in Stückchen gehen? Wieso muss derrr Gedankenfluss immerrr wiederrr unterrrbrrrochen werrrden? In einem Buch gibt es auch keine Einspielerrr!

Frank Plasberg: Naja, ich hätte hier noch eine Zuschauermeinung...

Kristina Schröder: Jetzt warten Sie doch mal! Bis jetzt hat noch niemand zu meinem Vorschlag...

Silvana Koch-Mehrin: Entschuldigung, was kostet denn so ein Afghanistan?

Marcel Reich-Ranicki: Den Verrrstand, meine Dame! Den Verrrstand!

Silvana Koch-Mehrin: Den Verstand? Huch, das wäre ja furchtbar, wenn ich den nicht mehr hätte!

Kristina Schröder: Was ist denn jetzt mit meinem Vorschlag?

Frank Plasberg: Wir könnten jetzt den Faktencheck...

Udo Voigt: Kann es sein, dass Juden im Publikum sind? Es riecht so komisch...

Silvana Koch-Mehrin: Herr...[schaut angestrengt auf das Blatt vor sich]...Voigt! Auch im politischen Dirsku...Diskuss...Diskurs müssen wir fair bleiben und...äh...Dingsda. Ach Mist, immer vergesse ich, wie der Satz weitergeht.

Kristina Schröder: [zu Voigt] Vielleicht sollten Sie mal auf die stille Treppe oder in die Wuthöhle. Ich habe ja selbst keine Kinder, aber bei der Supernanny scheint das immer zu klappen.

Frank Plasberg: Ich möchte jetzt...

Udo Voigt: Supernanny! Pah! Die deutsche Mutter muss endlich wieder zu Heim und Herd, wo sie hingehört! Und nicht in irgendwelche Talkshows...

Silvana Koch-Mehrin: Das habe ich nicht verstanden. Können Sie das noch mal wiederholen?

Marcel Reich-Ranicki: [schreckt erneut hoch] Entschuldigung, ich bin wohl schon wiederrr eingenickt. Angesichts des vorrrherrrgehenden Gesprrrächs gehe ich aber nicht davon aus, etwas verrrsäumt zu haben.

Silvana Koch-Mehrin: Wer sind Sie überhaupt? Kennen wir uns?

Kristina Schröder: Wenn wir noch mal aufs Thema zurückkommen: Man könnte Afghanistan ja auch an die Nachbarländer verteilen oder zum Außengebiet der USA machen. Einfach so lassen wäre aber vermutlich unklug.

Udo Voigt: Das ist doch alles nur jüdisches Geschwätz! Es wird Zeit für ein Fanal des deutschen Geistes! [stellt sich auf den Tisch und fängt an zu singen]

Lieb Vaterland, nichts ist im Busch!
Lieb Vaterland, nichts ist im Busch:
Fest steht und treu die Wacht,
Die Wacht am Hindukusch!

Marcel Reich-Ranicki: Das ist ja abstoßend! Widerrrlich! Ekelhaft! Diese Verrrballhorrrnung klassischen Liedgutes nach dem Schema "Rrreim dich oderrr ich frrress dich" sprrrengt sämtliche Maßstäbe! Haben Sie auch nurrr einmal etwas von Verrrsmaß gehörrrt?! Ganz zu schweigen von Taktegefühl oderrr derrr Fähigkeit, die Töne einerrr Melodie zu treffen! Es schüttelt mich vorrr Entsetzen!

Silvana Koch-Mehrin: [hocherfreut] Uuuuh, dann ist das hier ein Musical? Bin ich jetzt dran? [schmettert aus voller Kehle]

My heart will go on...

Marcel Reich-Ranicki: Entsetzlich! Grrrauenhaft! Furrrchtbar! Abstoßend! Abscheulich! Widerrrlich! Ekelhaft! Einfach unerrrhörrrt! Eine Zumutung fürrr jeden bemitleidenswerrrten Zuschauerrr! Mirrr gehen die Adjektive aus, um dieses errrbärrrrmliche Schauspiel zu beschrrreiben! [Silvana Koch-Mehrin singt weiter]

Frank Plasberg: Frau Koch-Mehrin...

Silvana Koch-Mehrin: [verstummt, jetzt aufgeregt] Ja, Herr Bohlen?

Frank Plasberg: Ich bin nicht Dieter Bohlen.

Silvana Koch-Mehrin: Oh Gott, dann bin ich hier bei Popstars gelandet? Ach du Scheiße! Sind Sie dann dieser Detlef Soost oder wie der heißt?

Frank Plasberg: An dieser Stelle möchte ich gerne einen Schnitt machen und zu unserer Schlussrunde kommen. Angenommen, Sie würden eine Reise nach Afghanistan machen − welche der hier anwesenden Personen würden Sie mitnehmen?

Kristina Schröder: Also, ich finde, man kann diese Frage nicht pauschal beantworten. Es ist sicherlich so, dass jeder Mensch seine Qualitäten hat und...

Silvana Koch-Mehrin: Schon wieder dieses Afganistan! Heißt das jetzt, ich bin im Recall?

Kristina Schröder: ...die Achtung der Menschenwürde muss der oberste Grundsatz jedes politischen Handelns sein. Gerade in der Familienpolitik ist es besonders wichtig, dass...

Udo Voigt: Ich fahre grundsätzlich nur mit reinrassigen Ariern in Urlaub! Der Stammbaum muss mindestens bis in die vierte Generation judenfrei sein!

Kristina Schröder: ...man auf die Bedürfnisse, die Wünsche und Nöte der jungen Eltern achtet. Sie sind Deutschlands Zukunft.

Frank Plasberg: [erschöpft] Und, Herr Reich-Ranicki, wen würden Sie mit nach Afghanistan nehmen?

Kristina Schröder: Deutschland muss endlich kinder- und familienfreundlicher werden! Deswegen kämpfe ich besipielsweise für einen Ausbau der Kitaplätze für Unter-Dreijährige.

Marcel Reich-Ranicki: [zu Plasberg] Ich möchte ganz offen sagen: Ich nehme diese Frrrage nicht an! Ich gehörrre nicht in diese Rrreihe derrrjenigen, denen − vielleicht sehrrr zu Rrrecht − diese Frrrage gestellt wurrrde. Wärrre die Frrrage mit Sinn verrrbunden, hätte ich Sie Ihnen zurrrück gestellt. So aberrr bleibt mirrr nichts weiterrr übrrrig, als diese elende Sendung endlich fürrr beendet zu errrklärrren. [Die Abspannmusik ertönt, dann erlischt das Licht]

Frank Plasberg: Moment einmal! Eigentlich wollte ich noch...

Silvana Koch-Mehrin: Huch! Warum ist es plötzlich so dunkel? Waren das diese Afnagh...Aghfani...ach Mist!


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