Columbo
Columbo ist eine amerikanische Kriminalfilmreihe die vom Anfang des 20. bis Anfang des 21 Jahrhunderts weltweit ausgestrahlt wurde (und wird) und insgesamt um die 20.000 Folgen beinhaltet. In diesen Filmen spielt immer ein Mann die elementare Hauptrolle: Nämlich Columbo selbst!
Columbo kann man in wenigen Worten beschreiben: langsam, verwirrt, unattraktiv und mit einem schlechten Geschmack ausgestattet, was Kleidung angeht. Er hat ja auch nur diesen einen zerknitterten Mantel. Er trägt ihn im Sommer wie im Winter, ob es kalt oder warm ist, ob es schneit, regnet oder die Sonne scheint, einfach immer. Vielleicht kommt er einfach nie auf die Idee ihn einmal abzulegen...wer weiß? Columbo's Haupttätigkeit ist neben dem Zigarrenrauchen das Einfangen von bösen Buben.
Wie kriegt er diese bösen Buben?
Eigentlich tut Columbo nicht wirklich viel. Meistens läuft oder fährt er einfach planlos durch die Gegend herum und redet mit allen Leuten, die auch nur ansatzweise verdächtig sind. Columbo stellt immer blöde Fragen und redet verwirrendes Zeug, damit die Leute irgendwann gestehen, ob sie nun schuldig sind oder nicht. Unschuldige werden geständig, damit er einfach nur zu reden aufhört und Schuldige verfangen sich in den heimtückischen Fangfragen, die von ausgesprochen psychiatrischer Qualität zeugen. Alternativ dazu setzt er gelgentlich bis häufig seinen Silberblick ein, der auch oft auch als Vollrausch-Symptom fehlinterpretiert wird. Dadurch, dass er beide Augen völlig unabhängig voneinander bewegen kann, sind seine Gesprächspartner so verwirrt, dass sie in eine Art Trance fallen und bedingungslos gestehen.
Diesen Vorgang wiederholt Columbo mindestens 10 Mal in einem Film. Am Schluss zählt er alle bis dahin gewonnenen Informationen zusammen und bildet sich daraus eine Geschichte. Das kann er so gut, dass niemand auch nur ansatzweise an seiner Theorie zweifelt. Und der Zuschauer weiß ja sowieso schon wie in jedem Columbofilm, wer der Täter war. Dieser wird immer zu Anfang präsentiert. Sonst weiß es niemand. Keine Polizeistation der Welt. Nur eben Columbo noch.
Das Unglaublichste ist aber, dass Columbo nie eine Waffe dabei hat (zumindest in 99% der Fälle). Er geht immer alleine zu den Mördern. Diese sind anscheinend von der Dreistheit und der waffenfähigen Logik des Herrn Columbo's so überwältigt, dass sie vergessen wegzulaufen oder Columbo umzubringen. Die anderen Polizisten kommen nämlich immer erst eine halbe Stunde später, nachdem Columbo die Geschichte zu Ende erzählt hat.
Und Sonst?
Gibt es nicht viel zu sagen, außer das Columbo-Filme immer gleich aufgebaut sind. Das heißt: Hat man einen Columbo gesehen, hat man alle Columbos gesehen. Wahrscheinlich sollte Columbo ein ernster Krimifilm sein. Doch wie kann man einen alten, verwirrten, schielenden, gelblich-bräunlichen-Jacken-tragenden, nie umziehenden oder andere-Klamotten-tragenden, langsamen, 23-Stunden-am-Tag-Zigarren-rauchenden, unbewaffneten, alleingängigen, unglaubliche-Mordtheorie-erfindenden, in-immer-den-gleichen-kleinen-alten-Wagen-der-jederzeit-explodieren-könnte-und-der-die-gleiche-gelbliche-bräunliche-Farbe-wie-seine-Jacke-aufweist-fahrenden Polizisten schon ernst nehmen?? Trotzdem ist es doch immer wieder einen Blick wert die Filme anzugucken, denn diese scheinbar unglückliche, zum Scheitern verurteilte Mix aus Charakterschwächen ist weitaus erfolgreicher als andere Kollegen.
Autos, Hunde und seine Frau
Vor allem ist wohl die Tatsache interessant, dass Columbo ein Auto fährt, das zeitlos geblieben ist. Er fährt seinen Peugeot 403 mit besonderer Liebe (und Geschwindigkeit) seit über 40 Jahren. Und jedes Mal fragt man sich, wann es auseinander fällt. Auch hat er manchmal einen Hund, den er ganz treffend Hund genannt hat. Und sein Hund Hund begleitet ihn oft auf seinen Ausflügen zu den Verdächtigen, wobei Hund meistens im Auto wartet. Columbos Frau ist eine sehr schöne Frau. Vielleicht. Wer weiß...? Er redet immer von ihr. Ausnahmslos jeder Böse wurde schon von den berüchtigen Columbo'schen Geschichten über seine Frau gefoltert. Aber gesehen hat sie eigenartigerweise nie jemand. Alles, was man von ihr weiß, sind ihre Interessensgebiete. Sie interessiert sich so ziemlich für alles, wofür man sich interessieren kann.
