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Christlicher Fundamentalismus

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Der nachfolgende Artikel könnte deine religiösen Gefühle verletzen oder du könntest gar vom Glauben abfallen. Wenn du in dieser Hinsicht keinen Spaß verstehst, lies bitte hier weiter.

Falls dein fester Glaube unerschütterlich ist, du gar keinen hast oder sowieso schon den Scheiterhaufen vorgeheizt hast, wünschen wir dir viel Vergnügen beim Lesen dieses Artikels.

Gezeichnet, die Hohepriester und Propheten der Stupidedia

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Es sind genau zwei Wörter, die die Welt erzittern lassen. Erneute Bankenkrise? Iranisches Atomwaffenprogramm? Globale Erwärmung? Peanuts! Die Rede ist von christlichem Fundamentalismus. Damals wie heute ein Thema von höchster Brisanz.

Mittelalter

Flott unterwegs: Mit eisernem Helm und eiserner Stirn...

Im Mittelalter, da hatte das Christentum noch die Oberhand, jeder erfreute sich an den Früchten des Herrn. Die Menschen waren schön fundamentalistisch, ehrfürchtig, aufrichtig und hatten trotzdem ihren Spaß. So ging man sonntags nach dem Gottesdienst gerne ein paar auserwählte Tanten grillen, tourte (freilich nur zu Urlaubs- und Pilgerzwecken) alle 30-40 Jahre mal wieder ins heilige Land, katapultierte unchristliche Bauern ins Jenseits und vieles mehr. Was sollte schon passieren? Man hatte ja Gottes Segen und man war doch jung, dank der überaus praktischen frühen Sterblichkeit. So ließ es sich leben...

Aberglaube und Satanismus

Doch eines merkt man sofort, das fundamentalistische Christentum war schon immer eine Religion ohne Wenn und (vorallem ohne) Aber! Genau, ohne Aber! Es handelt sich schließlich nicht um Aberglaube, Grundgütiger! Den gilt es nämlich seit jeher zu bekämpfen. Darunter fällt allerdings nicht, wie oftmals angenommen, der Satanismus. Wer an Gott und den Himmel glaubt, muss logischerweise auch an den Teufel und die Hölle glauben. Der Satanismus zählt deswegen selbstverständlich ebenfalls zum christlichen Fundamentalismus. Der wortgewaltige und wild gestikulierende Astrophysiker Stephen Hawking meinte in einer Rede bereits: "Der Unterschied hierbei ist lediglich, wohin man später eingeladen ist, Himmel oder Hölle. Die jeweilige Ladung, wie bei den Elementarteilchen." Ist doch klar: Wenn es Materie und Antimaterie gibt, gibt es später auch Christ und Antichrist.

Mut zu Gottes Liebe!

Im Sinne der religiösen Bewegungen der letzten 500 Jahre haben die christlichen Menschen des Abendlandes erkannt, dass man auch andersgläubigen Menschen couragiert dabei helfen muss, ihren Weg zu Gott zu finden. Dass man hierbei so manchen Häretiker zu seinem Glück zwingen muss, wird in der Regel kommentarlos abgenickt, denn es ist ja ganz offensichtlich für einen ehrenwerten Zweck. Von der christlichen Gemeinde wird das gerne am Beispiel der Ureinwohner Amerikas festgemacht. Herrgott, das waren noch Zeiten, als die Spanier fast im Alleingang einen ganzen Kontinent unter ihre Obhut genommen und zum wahren Glauben getrieben haben. Damit hätten die Indianer sicherlich nicht gerechnet: Entweder sie segnen den Sohn Gottes oder das Zeitliche. Ganz nach dem Motto: "Dran glauben müssen sie so oder so..." Was also nicht bei 3 auf den Bäumen war, wurde 'bekehrt' - die Kehrwoche auf Spanisch...

Heutige Situation

Ein von Gott verstoßener Nichtraucher klagt an: "Gott verabscheut Kippen - Röm. 9:13..."

Zuerst muss wieder erkannt werden, dass es sich beim Menschen nicht um irgendetwas, sondern um nichts Geringeres als um das Lamm Gottes handelt. Und als Lamm Gottes hält man sich natürlich jegliche Versuchung vom Pelz und sich dadurch die Seele rein. Man will ja nicht als einziger in der großen Herde vom bösen Schäferhund gebissen werden. Wehe dem, der sein Liebesleben als etwas rein Privates ansieht, denn der Hirte sieht alles. Es versteht sich von selbst, dass man dem Schöpfer daher möglichst einen etwaigen Anblick im Adamskostüm (wir sind ja nicht beim Karneval in Rio) ersparen sollte, wenn es nicht gerade berechtigterweise ums Zeugen von Nachwuchschristen geht. Je züchtiger der Christ ist, desto besser wird die Christen-Zucht, so die formlose Faustregel. Das wusste schon Matt Groening, als er die Flanders-Familie neben den Simpsons benachbarte mit den Prachtexemplaren Ron und Todd. Immer jedoch sollte es der fundamentalistische Christ vermeiden, Zeugen zu zeugen, denn sowas wird nicht gern gesehen. Diese Kategorie Christ gehört zwar streng genommen zum christlichen Fundamentalismus, doch ist selbst dem barmherzigen Vater zu krass.

Sich benehmen

Ansonsten stellt sich die Sache ungewöhnlich simpel dar: Hält man sich an die in Stein gemeiselten Guidelines ist alles klärchen. Dann, aber auch nur dann, wird der gute Hirte seine Schäfchen nach deren Ableben nicht knusprig kross braten lassen. Und wer will denn schon in Teufels Küche geraten? Immerhin wurden wir alle gewarnt, irgendwann vor 2000 Jahren... also könnte man sich später an der Himmelspforte schon nicht mehr rausreden mit sowas wie "mal ein Auge zudrücken". Selbst wenn Gott beide Augen zudrückt: Diese Praxis wäre ohnehin wirkungslos, denn - wir erinnern uns - der Allmächtige sieht alles, immer und überall.

Und sowieso und überhaupt...

Wenn schon Religion, dann ja wohl richtig. Da der moderne fundamentalistische Christ in seiner Gläubigkeit keine halbe Portion wie Grillhähnchen sein will, nimmt er sich, seinen Glauben und alles um ihn herum, was auch nur im Entferntesten damit etwas zu tun haben könnte, furchtbar ernst. Zweifler werden nicht geduldet, das ist die Mission! Wenn es um die Existenz Gottes geht, wird nämlich gern hitzig debattiert. Gibt es Gott? Der Fundamentalist meint hierzu meist: "Ja, warum auch nicht?" - das ausschlaggebende Argument mit er selbst hartgesottene Kritiker nach nächtelanger Grundsatzdiskussion zur stummen Resignation treibt. Gott lässt keine Fragen offen. Wenn man jetzt hergeht und in den Himmel ruft: "Gibt es dich?" Dann steigen aus Nebelschwaden zwei bildhübsche, blonde Engelsdamen herab und halten ein Schild hoch mit der goldenen Aufschrift: Scheiße, ja! Der Glaube hat schon wieder gesiegt!

Siehe auch


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