Bundesbanknotenausgabealtersbeschränkungsverordnung

Aus Stupidedia, der sinnfreien Enzyklopädie!
Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Monumentalkompositum „Bundesbanknotenausgabealtersbeschränkungsverordnung“, kurz BBknotenAABV, ist die amtsdeutsch korrekte Bezeichnung einer in der Bundesrepublik Deutschland seit 1956 unverändert vorliegenden gesetzlichen Regulierung der Ausgabe von Banknoten an die Bürger in Bezug auf das urkundlich feststellbare Lebensalter. Die BBknotenAABV legt insbesondere fest, dass Menschen ab einem Alter von 70 Jahren von Geldinstituten, gesetzlichen und privaten Rentenversicherungen und natürlichen sowie juristischen Personen keinerlei Banknoten mehr ausgehändigt werden dürfen.

Entstehung

Die BBknotenAABV geht auf einen rätselhaften Anstieg der Selbstmordraten unter Senioren in den Jahren 1924 bis 1929 zurück, der nicht in Einklang mit dem allgemeinen Hochgefühl der „goldenen Zwanziger“ zu bringen war: Der erste Weltkrieg war überstanden, den Menschen ging es wirtschaftlich so gut wie nie, der technische und gesellschaftliche Fortschritt wurde gefeiert – und trotzdem häuften sich die Selbstmorde ganz signifikant. Zeitgenössische Kriminalisten konnten in den meisten Fällen keinerlei Motiv feststellen. Mord konnte zwar nicht vollständig ausgeschlossen werden, war aber zumeist doch sehr unwahrscheinlich. Alles in allem fand man einfach keine Erklärung. Es folgte eine Zeit großer Verwirrung, Gerüchte und Verschwörungstheorien machten die Runde. Obwohl das Problem von Seiten des Staates mit großer Dringlichkeit untersucht wurde, sollte es dreißig Jahre dauern, bis der inzwischen mehrfach neugegründete Untersuchungsausschuss eine plausible Antwort gefunden hatte: In einer Zeit, da die Lesebrille zwar theoretisch verfügbar, modisch aber keinesfalls durchgängig akzeptiert war, sah sich die alte Generation – tendenziell weitsichtig und mithin nicht in der Lage, die immer kleiner gedruckten Geldscheine noch zu entziffern – zunehmend ausgegrenzt und sah als einzigen Ausweg den Freitod. Die junge Bundesregierung zog den einzig logischen Schluss und verfügte im Jahr 1956, also quasi prompt, ein Totalverbot aller Arten von Banknoten für alle Personen oberhalb eines Alters von 70 Jahren, um das Problem der Unleserlichkeit mit einem Schlag zu tilgen.

Weitere Entwicklung

Wenngleich gesellschaftlich längst obsolet, wurde die Verordnung von der Bevölkerung begrüßt. Ein Fünfmarkstück war zu jener Zeit viel Geld und für einen Großeinkauf völlig ausreichend. Einen womöglich am Beginn der Demenz stehenden Rentner hingegen mit einem ganzen Zwanzigmarkschein auf die Straße zu lassen, hätte eine Verantwortungslosigkeit sondergleichen bedeutet.

Konfliktpotential entwickelte sich erst mit der schleichenden Inflation der folgenden Jahrzehnte. Während es zu Beginn wunderbar einfach war, mit einer oder vielleicht zwei Münzen seine Schuld zu begleichen, sollte sich die BBknotenAABV langsam aber sicher zum Fluch entwickeln. Spätestens in den Neunzigern war der Transport der für mittelgroße Einkäufe notwendigen Mengen Hartgeld äußerst unbequem geworden. Mit der Euro-Umstellung schließlich wurde der Zustand unerträglich: War vorher das Fünfmarkstück die größte verfügbare Münze, so nahm nach der Umstellung das 2-Euro-Stück diese Rolle ein, dessen Wert nur noch schätzungsweise ein Drittel oder Viertel betrug.

Zustand heute

Die Folge ist das heute alltägliche Bild: Frustrierte und marginalisierte Rentner ziehen selbst bei kleinen Einkäufen große Wagen voller Kleingeld hinter sich her, die sie an der Kasse in mühevoller Einzelarbeit entleeren und gegen Lebensmittel eintauschen müssen. Oft stellt sich gegen Ende mehrstündiger Münzschaufelarbeiten gar heraus, dass der Betrag doch nicht bar bezahlt werden kann, und es folgt eine nicht minder mühsame und zeitraubende Bezahlung per EC-Karte.

Die hieraus entstehenden Verzögerungen durch Rentner – wenngleich nicht originär von diesen verschuldet! – führen nun wieder zu genau der Stigmatisierung, die die BBknotenAABV ursprünglich beenden sollte.

Zukunftsperspektive

Mit Hilfe fortschreitender Gentechnologie wird es voraussichtlich in weniger als hundert Jahren möglich sein, Rentner in die Gesellschaft zu reintegrieren, indem man ihre biologische Uhr so weit zurückdreht, dass sie wieder problemlos mit Geldscheinen umgehen können. Möglicherweise wird es kostenlose öffentliche Jungbrunnen geben, die der alternden Bevölkerung ihre kostbare Jugend erneuern und sie so vor Ausgrenzung und Selbstmord bewahren. Theoretisch ebenfalls möglich wäre eine Anpassung der Verordnung an die veränderten Gegebenheiten.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso