Bosnien und Herzegowina (Musikduo)

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Wo gehts'n jetzt lang? Dieser Artikel behandelt das Musikduo Bosnien und Herzegowina. Für den Möchtegern-Staat siehe Bosnien und Herzegowina.

Bosnien und Herzegowina sind ein slowenisches Gesangs- und Komponisten-Duo, das vor allem durch die Teilnahme am mazedonischen Vorläufer der in Deutschland als DSDS bekannten gewordenen Castingshow zu zweifelhafter Berühmtheit gelangte, indem es die Jury mit Waffengewalt zum Weiterkommen in den Re-Re-Re-Recall überredete, an dem es aber niemals teilnahm.


September 1992 – es begann im Tubakurs

Svetlana Bosnien und Dimitri Herzegowina lernen sich im Tubakurs in der Schule kennen. Selbst nach mehreren Jahren des Übens sind jedoch beide immer noch nicht in der Lage, auch nur einen einzigen sauberen Ton aus ihrem Blechblasinstrumenten herauszukitzeln.

Während die anderen Musikschüler schon bald auf diverse Städtetourneen gehen, um gegen andere Schulorchester zu battlen, werden Svetlana und Dimitri nicht berücksichtigt und alleine in ihrem Übungsklassenraum zurückgelassen.

Nach zahlreichen Versuchen Dimiris, während dieser vielen einsamen Stunden Svetlana an die Wäsche zu gehen, beschließt das freudlose Mädchen schließlich voller Abscheu gegenüber ihrem lüsternen Leidensgenossen, kein einziges Wort mehr mit ihm zu wechseln. Um der zermürbenden Langeweile dennoch mit einer gepflegten Konversation entgegen treten zu können, erfinden die beiden wohl eher zufällig als geplant mit Hilfe ihrer Instrumente, die sich nach wie vor nicht im Geringsten beherrschen, eine Art Geheimsprache.

Ab diesem Zeitpunkt hört man pausenlos blecherne Röchler, Pruster und Pfeifer durch die heiligen Hallen der Schule dröhnen, wobei jeder derart auf der Tuba hervorgbrachte Ton für ein einzelnes Wort steht.

Etwa zweieinhalb Jahre brauchen die beiden, um den kompletten slowenischen Wortschatz auf diese besondere Art und Weise zu vertonen. Als das Werk schließlich vollbracht ist, geben sie das Tubaspielen auf und beschließen, von nun an wieder wie normale Menschen miteinander zu reden. Erfolglos allerdings! Durch das ewige Geblase und Gelecke an den rostigen Mundstücken ihrer billigen Instrumente sind ihre Zungen, Lippen und Zähne derart deformiert, dass sie keinen einzigen artikulierten Laut mehr zustande bringen.

Zwei weitere Jahre gehen ins zerrüttete Land

In diesen zwei Jahren sind nicht nur endlich Dimitris Annäherungsversuche von Erfolg gekrönt. Auch das Vorhaben, erneut den kompletten slowenischen Wortschatz in eine eigene, den selbstverschuldeten Abnormalitäten ihres Mund-, Kiefer und Rachenbereichs Rechnung tragenden Lautsprache zu übersetzen, gelingt.

Und wie es das Schicksal so will, setzt ausgerechnet eine grauhaarige Oma mit Tüten die beiden auf die Erfolgsschiene, als sie Svetlana und Dimitri bei einer hitzigen Diskussion im Bus auf der Fahrt von Slowenien nach Mazedonien belauscht, während der eine Laut den nächsten gibt. Sie hatte die ungeheure Tonhöhenvariabilität in der Lautsprache der beiden erkannt und machte sie darauf aufmerksam.

Das zukünftige Erfolgsduo entgegnet daraufhin zwar nicht viel mehr als ein lautmalerisches „Fuck you!“ und entdeckt dennoch in der Zeitung, die sie der freundlichen Oma entreißen, den printmedialen Aufruf einer neuen Castingshow, die auf der Suche nach ungewöhnlichen Gesangstalenten ist. Die beiden grunzen sich lächelnd an und die Karriere nimmt ihren Lauf!

Wie gesagt: Die Karriere nimmt ihren Lauf

Kaum aus dem Bus gestiegen, schließen sich Svetlana und Dimitri für zwei Stunden auf einer öffentlichen Bahnhofstoilette ein und komponieren 37 Songs, deren Noten sie sich nicht notieren, sondern bis in alle Einzelheiten merken, weil das Klopapier wieder mal alle ist. Weitere zwei Stunden später stehen sie bereits auf der Bühne der Castingshow Mazedonia traži super zvijezdu.


Der erste und letzte Auftritt bei „Mazedonia traži super zvijezdu“

Die Idee der Castingshows steckt zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen. So wundert es nicht wirklich, dass das gesamte Setup von Mazedonia traži super zvijezdu lediglich aus einer dreiköpfigen Jury auf Barhockern und einer fest installierten VHS-Kamera besteht. Das Ganze umrandet von kahlem Gemäuer und einem offenen Feuer in der Ecke. Eine Atmosphäre also, in der sich das junge slowenische Pärchen schnell heimisch fühlt und direkt mit seiner Performance beginnt.

Die Jury ist sowohl von der Qualität ihrer Eigenkompositionen, als auch von ihrem unkonventionellen Gesangsstil schnell begeistert. Man lässt sie alle 37 Songs vortragen, während die Kamera läuft, und gibt ihnen am Ende doch ein dreifaches „Nein!“.

Von diesem vernichtenden Urteil in den Zorn getrieben, zieht Dimitri ohne zu zögern einen Revolver und einen Stift aus der Tasche. Den Revolver richtet er auf die Jurymitglieder, den Stift auf ein Blatt Papier, auf dem er – der menschlichen Sprache bekanntlicherweise nicht mehr mächtig – gezwungenermaßen seine Forderungen schreibt.

Wir wollen in den Recall sind die Wörter, die er ihnen mit grimmiger Miene vor die Nase hält. Die Juristen lehnen trotz Androhung der Waffengewalt ab, denn das Wort Recall hatte sie zuvor noch nie gehört, geschweige denn gelesen. Aber es gefällt ihnen irgendwie, und so einigt man sich schließlich nach langem Hin und Her auf die Zulassung des durchgeknallten Duos zum Re-Re-Re-Recal, weil man diese Wortkonstruktion noch viel cooler findet. Eine Veranstaltung allerdings, zu der Bosnien und Herzegowina am Ende niemals antreten sollten.


Mysteriöse Verschwörungs-Theorien

Der britische Geheimdienst geht heute davon aus, das Svetlana Bosnien und Dimitri Herzegowina den heruntergekommenen Hinterhof-Puff, in dem die mazedonische Castingsshow stattfand, niemals lebend verlassen haben und stattdessen an Ort und Stelle geteert und gefedert wurden.

Damit widerlegen die Briten sämtliche Verschwörungs-Theorien, die unter anderem besagen, dass Bosnien und Herzegowina nach diversen Operationen im Mund-, Haar-, und Gesichtbereich später noch einmal als Heino und Hannelore aufgetreten sind.

Auch wird heute mit ziemlich Sicherheit ausgeschlossen, dass Dimitri Herzegowina trotz frappierender stimmlicher Ähnlichkeit seine Auferstehung als Sänger von den Cannibal Corpse feierte, da es mittlerweile als bewiesen gilt, dass der charismatische Death-Metal-Frontmann George Fisher nichts anderes als eine genmanipulierte Kaulquappe ist.

Selbst die lange Zeit als Geheimtipp gehandelten Gerüchte, Svetlana Bosnien hätte sich unter dem Namen Mariah Cary einen Namen in der Popwelt gemacht, wurden von Whitney Houston als unwahr enttarnt, weil Madonna davon ausgeht, dass Cindy Laupers Schwester Annie Lenox Britney Spears ist.


Alte Lieder, neuer Name

Mordgerüchte hin, Verschwörungs-Theorien her – fest steht, dass ganze 35 der 37 Eigenkompositionen von Bosnien und Herzegowina nur wenige Monate nach dem dubiosen Verschwinden des genialen Songwriter-Duos auf einem neu veröffentlichten Doppelalbum auftauchten.

Die Band, deren Stern mit diesem Debüt-Album über Nacht am Pophimmel aufging, trug den verheißungsvollen Namen Serbien und Montenegro, abgeleitet von den beiden Bandleadern Dario Serbien und Ivana Montenegro – ehemals Mitglieder der Jury von Mazedonia traži super zvijezdu. Produziert wurde das Album von keinem Geringeren als Dragan Albanien, dem Dritten im Bunde des ehemaligen Jury-Trios. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!


17 Mio. verkaufte Alben von Serbien und Montenegro

Das Doppelalbum Serbien und Montenegro von Serbien und Montenegro verkaufte sich in der ersten Woche allein in Kroatien 16,9 Mio. mal. Viele der Songs wurde im Laufe der Jahre von verschiedenen internationalen Bands gecovert und zu echten Fetenhits. In Deutschland sind vor allem folgende sieben Melodien, die mit deutschen Textern versehen wurden, aus Radio, Hitparade und Partyzelt bekannt:

  • Da steht ein Pferd auf dem Flur / Klaus & Klaus (Org.: Во затоа варијанта стои во ходникот)
  • Ich vermiss dich wie die Hölle / Zlatko (Org.: Ми недостасува сакате пекол)
  • Freiheit / Marius Müller Westernhagen (Org.: Слобода)
  • Wahnsinn / Wolfgang Petry (Org.: Лудило)
  • 99 Luftballons / Nena (Org.: 99 Авалон)
  • Viva Colonia / Höhner (Org.: viva Македонија)
  • Mein Teil / Rammstein (Org.: Ова е мојот дел)


Das Ende von Napster

Zwei der 37 von Bosnien und Herzegowina komponierten Lieder fanden allerdings nicht den Weg auf das erste und einzige Album von Serbien und Montenegro. Aber sie fanden den Weg ins Internet, wo sie der Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich auf der Suche nach neuen Songideen bei der damals noch legalen Tauschbörse Napster fand.

Er kopierte die Songs auf seine Festplatte, speiste sie in ein Soundprogramm ein, ließ sie rückwärts laufen und bekam damit die wichtigsten Fragmente der Grundstrukturen sämtlicher Songs des Black-Albums auf dem Silbertablett serviert. Ob er sich, seiner Band und vor allem seinen Fans damit einen Gefallen tat, steht auf einem anderen Blatt.

Aus Angst, man könne ihm auf die Schliche kommen, ging er kurz darauf juristisch gegen Napster vor, gewann den Prozess und gab damit nicht nur Millionen von Fans, sondern auch das Andenken an zwei der größten und meistmissverstanden Musiker unserer Zeit verloren: Das Andenken an Bosnien und Herzegowina.


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