Aquarianer

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Aquarianer (sprich: Akwarianer) sind seltsame, zurückgezogene Menschen, die den Tag damit verbringen, in ein mit Wasser gefülltes Glasbecken (auch Aquarium genannt) zu schauen. Es gibt einige Theorien, warum sie es machen. Eine davon ist, dass das Aquarium eine Art Fernseher ist und der Entspannung des Geistes dienen soll. Wahrscheinlicher ist aber, dass Aquarianer aufgrund eines Gehirnfehlers "magnetisch" von Wasserbecken angezogen werden wie Motten vom Licht. Die Tätigkeit des Ins-Aquarium-Guckens wird Aquaristik genannt.

Eigenschaften

Aquarianer sind in der Lage, sehr lange in vollkommener Bewegungslosigkeit zu verharren, um ihre Fische nicht mit schnellen Bewegungen zu verschrecken. Es ist noch unklar, ob diese Fähigkeit angeboren oder das Resultat jahrelanger Übung ist oder ob sie gar eine teilweise Lähmungserscheinung aufgrund mangelnder kognitiver Fähigkeiten darstellt.
Da Aquarianer es, wenn überhaupt, nur kurz schaffen, sich vom Aquarium loszureißen, haben sie normalerweise keine Freunde und fangen aus lauter Einsamkeit früher oder später an, ihren Fischen Namen zu geben und sie wie Freunde zu behandeln. Deshalb ist es für einen richtigen Aquarianer undenkbar, einen verstorbenen Fisch das Klo hinunterzuspülen. Der Fisch muss eine richtige Beerdigung mit Miniatur-Sarg, Grabstein und Grabrede im Garten, oder notfalls im Blumentopf bekommen.

Richtiger Umgang mit Aquarianern

Um die richtige und unproblematischste Form des Umgangs mit einem Aquarianer zu finden, braucht der Umgangsuchende (dies wird selten der Aquarianer selbst sein, denn dieser hat anscheinend genug an Umgang mit Fischen, Wasser und Büchern) eine Gabe zur gründlichen Beobachtung, denn es lassen sich verschiedene Arten von Aquarianern unterscheiden.

Dekoaquarianer

Den Dekoaquarianer erkennt man an der geringen Anzahl an Becken (der Durchschnitt wird um 200 l unterschritten), welche mit buntem Kies (sehr beliebt blau oder neongrün), Plastikschlössern, Plastikpflanzen sowie Fischen in mindestens 20 verschiedenen Regenbogenfarben ausgestattet sind. Bereits beim ersten Blick fällt die Vielfalt an artgerecht gehaltenen Arten in einem einzigen Becken ins Auge, in der Regel ziehen aber hunderte von Guppys die Aufmerksamkeit auf sich. Diese Art von Aquarianer kauft wöchentlich neue Fische, da die alten versterben, sich gegenseitig auffressen, aus dem Becken springen, an ihrem eigenen Dreck ersticken, mit Futter hingerichtet werden oder einfach ins Nichts verschwinden.
Neben dem Aquarium findet man neben der einen, natürlich für alle Fische passenden Futtersorte, mindestens zehn Dosen, Flaschen oder ähnliche Gefäße mit chemischen Mittelchen. Es handelt sich dabei unter anderem immer um etwas zur Bekämpfung von Weißpünktchenkrankheit, Starterbakterien und um Wasseraufbereiter, auch bekannt als Zaubermittel, welches bei jedem (jährlichen) Wasserwechsel in Mengen zuzugeben ist.

Mittelstandaquarianer

Der Mittelstandaquarianer pflegt eine ausdauernde Leidenschaft für Aquarien, ist aber dank der Wohnverhältnisse und Arbeitsbedingungen auf 5 bis 20 Becken beschränkt. Sofort nach der Begrüßung seiner Gäste beginnt er zu erklären, warum er welchen Fisch in welchem Becken hält, und schwärmt von unerschwinglichen Eheim-Filtern. Die Anzahl der gehaltenen Fische in den Becken ist eher gering; in der Regel sind die gleichen Tiere, die der Dekoaquarianer in einem Becken hält, auf mehrere verschiedene Aquarien aufgeteilt. Es wird versucht, die Tiere annähernd nach Geografie oder zumindest nach Ansprüchen zu ordnen. Der Begriff "Wasserwerte" ist bekannt und es findet sich neben dem Traum von einer Osmoseanlage eine geringe Anzahl an sonstigem Zubehör, um die Wasserwerte zu verändern. Genaue chemische Kenntnisse sind allerdings nicht vorhanden. Diese Art von Aquarianer redet 80 Prozent der Zeit über Fische, Glaskästen, Filter und Co. und 20 Prozent über das Geld, das man bräuchte, um diese Dinge anzuschaffen.

Profiaquarianer

Beim Profiaquarianer befindet sich in der Wohnung nicht in jedem Zimmer mindestens ein Schaubecken, sondern 2. Daneben, darunter, im Schrank oder im Keller versteckt oder gar in einer extra angemieteten Aquarienwohnung nebenan befinden sich weitere Becken, genannt Quarantäne-, Zucht- und Aufzuchtbecken. Einige werden stets vorsichtshalber leer stehen, denn die Einhaltung einer Quarantänezeit nach dem Erwerb neuer Fische, welche mindestens 4 Monate betragen sollte, ist unausweichlich, um die teuren Wildfänge und Hochzuchttiere in den Schaubecken, die oft Preise von mehreren Hundert Euro pro Fisch und mehreren tausend Euro pro Stück japanische Hochzucht-Sakura oder Wine-Red betragen, zu schützen. In jedem Schaubecken sind die Tiere nach geografischer Lage sortiert, im Grunde kommen sie alle aus demselben Fluss, Bach oder Teich, ebenso wie die Pflanzen. Pro Becken wird nur eine minimale Anzahl an Arten gehalten. Die Tiere werden bevorzugt auf Fangreisen in ihrer Heimat selbst gefangen und zu Höchstpreisen für Zoll und Transport mit nach Hause genommen.
Das Leben dieser Art von Aquarianer ist aufgeteilt zwischen einer Menge an Arbeit (Geld muss her), einer größeren Menge an Wasserwechseln, denn diese erfolgen in manchen Becken gar täglich, und noch mehr Sitzen und Gucken. Falls es zu Kontakten mit Menschen kommt, sind diese ausschließlich auch Aquarianer und finden auf Fischtreffen, Fischbörsen, Stammtischen und Messen statt.
Die wenigen Lautäußerungen, auf die sich dieser Aquarianer beschränkt, gelten dem Wunsch nach einem eigenen Geschäft.

Der Aquascaper

Der Aquascaper ist eine spezielle, schwierig zu verstehende Aquarianer-Art. Normal-Aquarianer können sich überhaupt nicht mit Aquascapern verständigen oder unterhalten, da der Aquascaper bei den Gesprächen über Fische oder Garnelen sofort Langeweile bekommen würde und über die lateinischen Bezeichnungen ihrer Pflanzen und die japanischen Namen der einzelnen Steine im Aquarium anfangt zu sprechen. Der Aquascaper achtet meistens nicht auf seine Fische oder Garnelen, die werden vernachlässigt. Somit werden auch in sehr kleinen Aquarien Fische gehalten, bei der Haltung normale Aquarianer sofort ohnmächtig umfallen würden. Im Vordergrund steht die Bepflanzung und der Aufbau des Beckens, der Rest, wie zum Beispiel die Filterleistung oder der biologische Abbau der Schadstoffe, der den Normal-Aquarianer sehr wichtig ist, wird vollkommen vernachlässigt. Weiterhin versuchen Aquascaper immer die Filter und andere Technik im Becken möglichst gut zu verstecken oder verschwinden zu lassen. Aquascaper kaufen ausschließlich Produkte, die über dem Doppelten oder Dreifachen des Durchschnittspreises liegen. Das wären dann beispielsweise Lampen der Firma des Meisters des Aquascapings, Takashi Amano, (bei Aquascapern auch gern "Gott", oder, "Messias" genannt; Preis: ab 300 € erhältlich) oder auch Hängefilter (ab 80 €), die normalerweise etwa 15 € kosten würden. Wichtig für den Aquascaper ist es, viele verschiede Arten von Pinzetten, Scheren und weiteren Gestaltungswerkzeugen (wie zum Beispiel der Sand-Flattener, der dazu dient, den Bodengrund flach zu pressen), die einzeln alle ab einen Preis von jeweils 100 € erhältlich sind. Diese Werkzeuge nutzt der Aquascaper dennoch nur, um anzugeben, in Wirklichkeit benutzt er immer die gleiche Pinzette oder Schere. Wichtig ist beim Aquascaper noch: Sieht er irgendwo eine Alge im Becken, gerät er in Panik und versucht, sie sofort zu entfernen. Sieht ein Aquascaper ein schlecht ein gerichtetes Becken, oder, ein Aquarium mit sehr wenig Beleuchtungsstärke, droht ihm übel zu werden.


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