Verordnung über die Verwendung von Emoticons in amtlichen Schreiben zum Zwecke der sekundären Gefühlsbeeinflussung der Empfänger

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Die Verordnung über die Verwendung von Emoticons in amtlichen Schreiben zum Zwecke der sekundären Gefühlsbeeinflussung der Empfänger (Kurzform: Amtspostsmileyverordnung, kurze Kurzform: AmpoSmileVo) ist eine Verordnung des Innenministers Hans-Peter Friedrich aus dem Jahr 2013, die dazu führen soll, behördliche Briefe humoristisch aufzulockern.

Originaltext der Verordnung

Selbstverständlich kann hier aus Platzgründen nicht der vollständige Wortlaut gezeigt werden. Auch nicht ganz leise. Schließlich haben 19,67 Jahre lang Beamte aus 18 Bundesländern von insgesamt 32 Behörden teils in Vollzeit an diesem monströsen Konstrukt mitgearbeitet und zusammen (bzw. getrennt aber mehr oder weniger parallel) ein Gesetz geschaffen, für dessen rechtliche Überprüfung und Anpassung ca. 42 Anwälte mehrere Jahre gebraucht haben. Die Originalunterlagen lagern in einem geheimen unterirdischen Bereich eines Salzstockes in Südthüringen, der sich schon bei der Lagerung ganz anderer wichtiger Dinge bewährt hat, wie z.B. Nazigold, Beutekunst, Bernsteinzimmer, Devisenschatz und Salz.
Maximal einige prägnante Paragraphen können hier auszugsweise kurz zitiert werden. Kurz umschreiben könnte man aber den Sinn der Verordnung wohl am treffendsten mit folgenden Worten:
In amtlichen und offiziellen Briefen von Behörden oder Institutionen werden sogenannte "Emoticons" (zum Beispiel ;-), O_o, :D, :-), :P etc.) verwendet. Dies soll dazu dienen, dass die Empfänger die Behörden und Institutionen nicht mehr als starre Gebilde wahrnehmen, sondern als Einrichtungen, die sich tatsächlich um die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger kümmern und zur Empathie fähig sind.

Beispiel

Vor der Verordnung

Sehr geehrter Herr Merz,
leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir Ihren Hartz-IV-Regelsatz un 50% senken mussten, da Sie sich nicht an unsere Abmachung gehalten haben und sich regelmäßig bei uns in der Agentur für Arbeit gemeldet haben. Wir bitten Sie nochmals, zu Ihren Terminen zu erscheinen, da ansonsten eine Leistungskürzung von bis zu 100% droht.
Mit freundlichen Grüßen
Sybille Schmidt

Nach der Verordnung

Hallo Herr Merz,
waren ja schon wieder nicht da! Tja, da müssen wir Ihnen leider mal ein bisschen Geld streichen. Davon können wir uns dann ja einen neuen Tacker holen, wenn es sie beruhigt ;-) Nichts für Ungut, ich habe nichts gegen Sie, aber die Verordnungen... ^^;
Wär' gut, wenn Sie sich mal wieder bei uns blicken lassen würden.
Bis bald (hoffentlich! :D)
Sybille Schmidt


Anekdötchen

Stempellösung

Für Kleinamtsstuben im ländlichen Raum, die noch nicht über Computer oder gar einen Internetanschluss verfügen, wurde eine Stempellösung als Alternative eingeführt. Da in der Gemeindeverwaltung Issingen-Schweiningen die Emoticonstempel erst 16 Wochen nach dem offiziellen Inkrafttreten der Verordnung eingetroffen waren, die Verordnung aber rückwirkend gilt, musste der Sekretär des Bürgermeisters sämtliche Amtsbriefe dieses Zeitraumes erneut ausdrucken und jeweils mit einem freundlich lächelnden Smiley versehen. Er brauchte dafür 30 Wochen und verbrauchte in diesem Zeitraum 8 Stempelkissen. Er muss sich regelrecht in Rage gestempelt haben und war tagelang wie in Trance. Die Trance muss aber nichts mit der Verordnung zu tun haben, da das beim Kollegen Amtssekretär Pfaffenreiter auch sonst schonmal vorkommen konnte. Jedenfalls gab es eine Reihe von Beschwerden aus der Bevölkerung, die von "unverantwortlicher Papierverschwendung" über "chaotisches Durcheinander, wo die Linke nicht mehr weiß, was die Rechte vor ein paar Wochen gemacht hat..." bis hin zu "neumodischer Regulierungswahn" und "Saupreißnwirtschaft Sakramentnochomoal" unterschiedlichste Befindlichkeiten thematisierten. Mit den Beschwerden konfrontiert machte der Kollege lediglich eine Geste, die einem Pinguin ähnelte. Die mit Abstand häufigste Beschwerde beschrieb jedenfalls undefinierbare, kleine, tintenumrandete Löcher in der Nähe der Unterschrift. Offenbar muss der Amtsdiener den Smileystempel vor lauter Wut mit einer solchen Gewalt in das Briefpapier gerammt haben, dass er reihenweise Löcher in die Schreiben gestanzt hatte. Die Stempellösung hat also noch ihre kleinen Tücken.


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