Abizeitung

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Die Abizeitung ist eine Zeitung, die von Abiturienten jedes Jahrgangs als Zeichen des Triumphes, das Abitur bestanden zu haben, erstellt wird. Sie erzählt die Geschichte der jungen Helden aus allererster Hand.

Motto

Meist steht die Abizeitung wie der Abischerz unter einem Motto, wie z. B. Abigeddon, Abilirium, Abi macht frei, Abitulation oder OsamABIn Laden.

Zielgruppen

Oft werden auch besonders peinliche Fotos von Lehrern in der Abizeitung veröffentlicht.

Zielgruppe dieser Schmähschrift sind zum einen die Lehrer, mit denen in der Zeitung durch öffentliche Beleidigungen und Nacherzählungen von sich tatsächlich im Klassenzimmer oder auf Studienfahrt ereigneten Szenen abgerechnet wird. Die Lehrer sind zum Kauf der Zeitung quasi gezwungen, weil sie genau wissen, dass peinliche Wahrheiten ans Licht kommen oder etwas Böses über sie berichtet wird, das die Schüler der unteren Klassen lesen werden und worüber sich die Schule das Maul zerreißen wird. Darauf sollte man als Lehrkörper vorbereitet sein, wenn man weiß, dass diese Schüler bald in ihrem nächsten Kurs sitzen.

Zum anderen besteht die Leserschaft aus den jüngeren und ungebildeten Schülern, die den stolzen Redakteuren die Abizeitung sofort an ihrem Erscheinungstag aus den Händen reißen, um die besten Tipps und Tricks für das Bestehen der Oberstufe und des Abiturs haarklein zu erfahren. Viel wird ihnen allerdings nicht geholfen, da der Inhalt der Abizeitung zum größten Teil aus Insiderwitzen und Lobreden auf die genialen Abiturienten in ihren unübertrefflichen Leistungskursen besteht.

Doch auch manche höher gebildete Intellektuelle können sich aufgrund ihres hohen Humorniveaus an den zumeist völlig sinnfreien Artikeln ergötzen, und sei es auch nur, um sich über die Rechtschreibfehler der angehenden Akademiker lustig zu machen.

Der Mathe-LK erklärt den Schülern der unteren Jahrgänge den Unterschied zwischen sinus und unsinus.

Auch Leute, die Gefallen an Enthüllungsberichten über höchst sadistische Lehrer haben, kommen voll auf ihre Kosten. Nicht alle Abizeitungen sind hierbei jedoch so spannend wie die der Odenwaldschule.

Besonders geeignet sind die Berichte für Schüler, die kurz vor der Wahl ihrer Leistungskurse stehen. So mancher konnte durch erhellendes Insiderwissen das Abitur bestehen, weil er statt den Fächern, in denen er ohnehin gute Noten hatte, die Leistungsfächer wählte, in denen gute Noten verschenkt wurden und die Lehrer auf Anwesenheitslisten verzichteten. Das ist praktisch und allein deshalb ist eine Investition von durchschnittlich 5 EUR pro Zeitung gut für die Zukunft angelegt.

Weitere interessierte Käufer sind die Mädchen der jüngeren Jahrgänge, die sich die Abizeitung nur kaufen, um sich die süßen Abiturienten anzusehen und anonym so viel wie möglich über sie zu erfahren. Da die Adressen der Schüler im Glossar der Zeitung erscheinen, müssen die Absolventen in der Zeit zwischen Abitur und Studium meist viele hunderte von Liebesbriefen beantworten.

Inhalt

Die Abiturienten bescheinigen oft durch Erfahrungsberichte, dass der Unterrichtsstoff hauptsächlich aus heißer Luft besteht.
Der Inhalt unterteilt sich meist in mehrere Rubriken: Grundkurs- und Leistungskursberichte, Studienfahrtberichte, Klassenfotos, ein Kurzporträt über die Lehrer, die Fotos der stolzen Abiturienten mit Grüßen oder Kommentaren, die Mitschüler über sie geschrieben haben, ein Bericht über die Abiband, Originalzitate aus dem Unterricht,
Der Kunst-LK unterstützt die Redaktion meist mit Illustrationen. Hier zur Umfrage im Abijahrgang: Wie fand ich die Schule?
Gedichte und Comics.

So gut wie nie wird dabei auf Unterrichtsinhalte eingegangen, da diese für das Überstehen der Oberstufe und das Bestehen des Abiturs eher zweitrangig sind. Viel wichtiger ist es zu erzählen, wie man sich auf der Studienfahrt in der Toskana auf Goethes Pfaden mit Lambrusco so richtig die Kante gegeben und vor eine Kathedrale gekotzt hat, oder dass der beste Spickzetteltrick ist, einen Zettel mit der dringend benötigten Formelsammlung in der Größe eines Wasserflaschenetiketts auszudrucken und auf die Flasche zu kleben.

Darüber hinaus profitieren die jüngeren Schüler sowohl von den Tipps der Streber, wie man welchen Lehrer am besten um den Finger wickelt, als auch von den Berichten der harten Jungs aus dem Jahrgang, wie man welchen Lehrer am besten zur Weißglut bringt. Interviews oder Umfragen unter den Absolventen runden das Ganze dann ab, so dass sich jeder Fünftklässler schon ein erstes Bild von seinem bevorstehenden Schicksal machen kann.

Auch der katastrophale Zustand der Schultoiletten wird immer wieder gern thematisiert.

Für einen erfolgreichen Abschluss am Gymnasium ist es auch immer gut zu wissen, wo konkret verbesserungswürdige Mängel an der Schule herrschen. Dies kann sich auf viele Bereiche erstrecken: die geschmacklosen Klamotten der Lehrer, die auseinanderfallenden Schulbücher, die schon älter als die Schüler selbst sind, asbestverseuchte Klassenzimmer, zu kleine Aschenbecher im Pausenhof oder die verdreckten und vollgekritzelten Schultoiletten.

Auch die Wahl des Jahrgangs-Tittenmonsters ist oft Bestandteil der schulinternen Statistik.

Des Weiteren gibt es oft in Abizeitungen Statistiken über die Schüler, manchmal sogar über die Lehrer: Wer ist der Sportlichste, wer der Ungepflegteste, wer gehört zu den Strebern, wer hat die meisten Fehlstunden, wer labert am meisten Schwachsinn, wer ist der Arroganteste, wer der Notgeilste und wer der Traum aller Schwiegermütter?


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